Meine Erfahrungen mit Handy-Ticket
Aktualisiert am 23. März 2014 von Markus Wolf
Welcher Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln kennt die Situation nicht, man fährt so wenig, dass sich ein Monats-Abo nicht lohnt, aber steht aktuell trotzdem wieder vor einem Fahrkartenautomaten. Im Geldbeutel ist kein passendes Kleingeld und Scheine werden natürlich gerade mal wieder nicht akzeptiert. In genau dieser Situation war ich, als ich mich dazu entschlossen hatte, Handy-Ticket zu nutzen. Ich hatte es einfach satt, immer zu warten, bis das Display meinem monotonen gehämmere nachgibt, meinen "touch" akzeptiert und mir das Ticket ausstellt. Das lästige Suchen nach Kleingeld, das Suchen eines Fahrkarten-Automaten und dann - am Schlimmsten - das Anstehen vor diesem wollte ich nicht mehr haben.
Partner > Artikel > Kultur
Foodtrucks in deiner Region
Nürnberg, Fürth, Erlangen, Schwabach - Craftplaces ist die führende Plattform um mobil agierende Unternehmen wie z.B. Foodtrucks zu finden und für Caterings zu buchen. Alle Foodtrucks. Alle Foodtruck-Termine. Alle Foodtruck-Standorte. Rund-um-Catering.
Also musste ich mir Handy-Ticket einmal anschauen. Sehr gut für mich war, dass Handy-Ticket neben dem VGN (Großraum Nürnberg) auch noch den VRS (Verkehrsverbund Rhein-Sieg) anbietet, da ich sehr häufig beruflich in Köln und Umgebung unterwegs bin. Die Einrichtung war schnell gemacht und über eine PIN werden die Accounts an den jeweiligen Smartphones (iOS und Android) aktiviert und die Tickets gekauft. Das Angebot in den einzelnen Verbundbereichen unterscheidet sich teils erheblich von einander. Während der VGN ein sehr gutes Angebot bietet und als Preis den Streifenkarten Einzelpreis für ein Handy-ticket nimmt - sehr fair, weil realistisch, sieht es in anderen Verbundgebieten schon anders aus. Teilweise ist es noch nicht einmal möglich, jedes offline verfügbare Ticket zu buchen, was ein absolutes Problem darstellt, wenn man sich unterwegs darauf verlässt. Diese Problem hatte ich im VGN nicht und ich hatte auch nie das Problem, ein Ticket nicht gefunden zu haben.
Wechsel der Tarifgebiete
Der Wechsel der Tarifgebiete ist sehr einfach möglich. Einmal heruntergeladen, stehen diese Infos auch schnell zu Verfügung. Über den Reiter "Regionen" können neue Tarifgebiete dazu geladen werden oder bestehende gewechselt werden. Die Favoriten werden übergreifend gespeichert und ein Touch auf einen Favoriten wechselt auch automatisch den Verkehrsverbund, wenn man Favoriten in verschiedenen Regionen gespeichert hat. Das ist sehr hilfreich und vermeidet zahlreiche Fehler bei der schnellen Nutzung.
Verbundraum Großraum Nürnberg
Meine weiteren Erläuterungen beziehen sich alle auf das Angebot des VGN im Großraum Nürnberg. Wenn man ein Ticket kaufen möchte, das mehr Ortsinformationen benötigt, also z.B. eine Kurzstrecke von Nürnberg Rothenburger Strasse ab, dann muss man beim Kauf, diesen Ort als Start angeben. Anschließend wird der Preis online abgefragt und zum Kauf und zur Bestätigung angeboten. Ein Touch auf Kaufen bestätigt den Fahrschein und lädt diesen automatisch in den Bereich "Tickets". Dort sieht man dann alle aktuell gültigen Tickets und wie lang diese noch gültig sind.
Gut, der Kauf geht also recht einfach, wenn man erst einmal daran gewöhnt ist, aber jetzt ist es auch wichtig zu sehen, wie es bei einer Fahrkartenkontrolle klappt? Das ist - wie ich finde - eine der wichtigsten Fragen. Dass das Kontrollpersonal zwar theoretisch geschult wurde, davon gehe ich aus, aber wie regieren diese Personen, wenn sie auf wirkliche Nutzer dieser Software treffen? Meine Erfahrungen: Ich wollte diesen Artikel erst nach der ersten bzw. zweiten Fahrkartenprüfung schreiben und aus diesem Grund hat es auch ein bisschen gedauert - ich bitte um Nachsicht :-).
Das Öffnen der Anwendung am Smartphone startet automatisch das aktuell gültige Ticket und dieses kann man dann dem Kontrolleur hinhalten. Er hat es auch anstandslos akzeptiert, ohne Murren ohne Nachfragen - ich war überrascht - echt! Die Identifikation erfolgt je nach Registrierung z.B. über Kreditkarte und diese sollte man auch immer bei sich haben, denn bei Bedarf sollte diese auch zur Identifikation herangezogen werden können. Nebenbei eine Info an alle langhaarigen Herren mit kaputten Hosen, immer die Identifikationskarte dabei haben ;-) Ihr passt exakt in das Opfer-Persönlichkeits-Schema eines Kontrolleurs.
Nach einigen Wochen Benutzung
Mit Handy-Ticket bin ich gut zurecht gekommen, kurz vor dem Betreten der U-Bahn Station noch "schnell" das Ticket über die Favoriten gekauft und schon war es erledigt - recht einfach und schnell. Zum Glück haben wir in Nürnberg auch ganz passablen Empfang im U-Bahn System. Mit der Zeit hatte ich zusätzlich noch eine ganz andere Information über meine Aktivitäten von Handy-Ticket erhalten: wie viel Geld ich für Nahverkehrstickets ausgebe und eine weitere wichtige Information: wann fahre ich denn überhaupt. Diese beiden Informationen haben sich als sehr interessant herausgestellt, da ich darüber erfahren habe, dass ich im letzten Monat ca. 60 Euro nur für Tickets ausgegeben habe und diese waren hauptsächlich Kurzstrecken und ab ca. 12 Uhr.
Nun, was kann ich mit diesen Informationen jetzt anfangen? Ganz einfach, ich weiß, dass für mich ein Umwelt-Jahres-Abo mit Ausschlusszeiten bedeutend günstiger kommt. Ich hatte mir meine Nutzung noch einen weiteren Monat angeschaut, aber sie hat sich nicht elementar geändert, also sollte ich ein Umwelt-Jahres-Abo mit Ausschlusszeiten abschließen :-). Als ich dann im Service-Bereich des VAG am Hauptbahnhof Nürnberg darauf hingewiesen habe, dass ich zu der Entscheidung eines Tickets über Handy-Ticket gekommen bin, hatte ich einen sehr engagierten Mitarbeiter, der mir auch sehr positiv von seinen Erfahrungen mit Handy-Ticket berichtet hat. Ich war wieder überrascht, Mitarbeiter, die dieser Software gegenüber aufgeschlossen sind und es sogar selbst einsetzen - Respekt.
Fazit
Als aller erstes sollte ich sagen, dass sich mein Feedback natürlich nur auf den VGN bezieht, da meine Erfahrungen in anderen Verbundbereichen durchaus von denen im VGN abweichen. Ich habe Handy-Ticket unter iOS und Android mit verschiedenen Geräten getestet.
Positiv
Positiv ist mir aufgefallen, dass es keine Probleme bei der Fahrkartenkontrolle oder im Service-Bereich gab. Also hat die VAG Ihre Mitarbeiter gut geschult oder die Akzeptanz und Nutzung ist so verbreitet in Nürnberg und so, dass es kein Nischenprodukt mehr ist. Weiterhin ist mir positiv aufgefallen, dass der Preis für ein Ticket im VGN dem der Streifenkarte entspricht. Das ist fair, da ich im Nahverkehrs so und so eine Streifenkarte nutzen würde und somit dieses Manko der Anwendung, dass keine Mehrfachkarten möglich sind, aufhebe. Vielleicht für die meisten nicht relevant, aber für mich ein nettes Detail, dass die Anwendung auf mehreren Mobilgeräten installiert werden kann, sich das Ticket aber leider nicht synchronisiert.
Bezahlung der Tickets
Die Bezahlung der Tickets erfolgt wahlweise über Lastschrift, Kreditkarte oder auch als Prepaid-Variante, also Vorkasse. Ein Wechsel der Bezahlart ist jederzeit möglich.
Negativ
Die negativen Punkte sind eher organisatorischer und grafischer Natur. Erstmal werden deutschlandweit noch viel zu wenige Tarifgebiete unterstützt, denn gerade die Verkehrsverbunde des Rhein-Main und Rhein-Neckar Gebietes wären sehr wünschenswert. Das größte Manko ist für mich persönlich die Usability oder anders ausgedrückt, die Benutzeroberfläche. Für eine Anwendung, die einen speziellen Fokus im Blick hat, ist sie viel zu umfangreich und kompliziert. Ich verstehe ja, dass es sinnvoll ist, viele Funktionalität in einer Anwendung einzubauen, das sollte aber nicht auf Kosten der eigentlichen thematischen Ausrichtung gehen. Also liebe Entwickler von Handy-Ticket, überarbeitet eure Benutzeroberfläche und nutzt als Grundlage einfach mal den gesunden Menschenverstand :-) oder holt euch einfach mal einen ganz normalen Nutzer in eure Räume, er wird auch bestimmt sehr gutes Feedback geben können.
Probiert es einfach mal aus! Weitere Infos gibt es unter: handyticket.de
Handy-Ticket Prüfung beim Busfahrer
Seit einiger Zeit gibt es die komfortable Funktion, seinen QR-Code direkt beim Betreten des Buses prüfen zu lassen. Dies kann der Gast ohne Aufforderung des Busfahrers selbst erledigen und somit ist auch schnell ein Feedback möglich, ob das gewählte Ticket noch gültig ist. Der große Vorteil ist, dass falls das Ticket nicht mehr gültig ist, ihr gleich die entsprechende Fahrkarte kaufen könnt. Eine Funktion, die euch bei einer Fahrkartenprüfung vor einem ungültigen Ticket bewahren kann. Die Geschwindigkeit der Prüfung und des Feedback ist auch so schnell, dass kein unnötiger Zeitbedarf notwendig ist. Wenn man diese Funktion unter dem Gesichtspunkt der Ticketüberprüfung sieht, dann sollte es in Zukunft auch in U-Bahnen und Straßenbahnen solche Testgeräte für Handy-Tickets geben.
Neue Preisstufen im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) - 20.08.2013
Mit dem Update zur Version 1.8 von Handy Ticket wurden im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (VGN) die Preisstufen Kurzstrecke, A für die Stadt Nürnberg/Fürth/Stein und Z für Erlangen aktualisiert. Darüber hinaus kam noch ein weiteres Verbundgebiet dazu, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Zusätzlich wurde auch noch die Auswahl der Regionen verbessert, die jetzt besser strukturiert sind.