Schlaf: Jeder macht es, aber viele leider falsch
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Benjamin Jungert
Christine Lenz ist Schlaf-Coach. Bei ihr bekommen Privatpersonen wie auch Unternehmen Beratung darüber, wie man durch Schlaf gesünder und leistungsfähiger wird. Ein Interview über Powernapping, luzides Träumen und den Schlaf als Grenzbereich.
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Im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden wir das Wort Schlaf oft mit zwei Gegensätzen: Entweder ist jemand ausgeschlafen, das heißt voll leistungsfähig oder jemand ist verschlafen, d.h. er verpasst die wichtigen Momente im Leben. Christine Lenz ist zertifizierte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet als Schlaf-Coach. Viele dürfen sie schon beim Creative Monday oder der Pecha-Kucha-Night im Neuen Museum Nürnberg gesehen haben. Sie weiß, was es heißt, einfach besser zu schlafen. Während einer ihrer Workshops habe ich mich mit ihr über dieses facettenreiche Thema unterhalten.
Was bedeutet Schlaf für Dich?
Die Menschen schlafen im Schnitt eine halbe Stunde weniger als noch in den Siebzigern oder Achtzigern. Wir haben Schlaf verloren und häufen ein Schlafdefizit an, das wir oft ins Wochenende hineinretten. Klar, wir lieben unsere Stresshormone im Beruf, auf Dauer sind wir aber anfälliger für seelische Erkrankungen wie Depressionen und haben ein höheres Risiko für Schlaganfall, Sekundenschlaf im Auto etc. Das Stresshormon muss runtergefahren werden und ist nicht gut für die Mitarbeiter.
Wir haben immer ältere Arbeitnehmer; diese brauchen auch längere Erholungszeiten. Mein Anliegen ist es, dagegen anzugehen, dass sich zum Beispiel Manager damit brüsten, mit wenig Schlaf auszukommen. Wenn man sich einmal deren tatsächliche Arbeit ansieht, ist sie nämlich voller Fehler.
Man kann auch das Gedankenkarussel abstellen und der Chef muss erkennen, dass ihn das etwas angeht. Das geht z.B. mit Powernapping - und man ist hinterher kreativer.
Gutes Stichwort: Deine Tipps zum Powernapping?
10 bis 20 Minuten sollte es dauern. Bei 30 Minuten denke ich, geht man schon in die Tiefschlafphase, manchmal auch Phase 3 genannt, hinein. Wenn man dann aufwacht, fühlt man sich oft gnatschig. Im Schlaf sortieren wir Informationen, und dieser Prozess ist dann unterbrochen.
Die ideale Mittagspause sieht für mich so aus: Rausgehen und Tageslicht abholen, in die Kantine, Powernapping. Mein zusätzlicher Tipp: Kurz vorher einen Espresso trinken, der kickt nach etwa 20 Minuten.
Was sagst Du zum Thema luzides Träumen, also Träume, bei denen man weiß, dass man träumt und auch Einfluss auf sie nehmen kann?
Es gibt ein paar Menschen, die können das wirklich lernen. Es gibt Studien dazu, die aber eher zwiespältig sind, da sie nur mit wenigen Teilnehmern gelaufen sind. Und das Thema hat für kein Unternehmen einen Vorteil, ist also schwierig zu finanzieren. Von den 20 Teilnehmern konnte es vielleicht einer.
Wenn man es selbst ausprobieren möchte: Wenn man an der Schnittstelle zwischen der REM-Phase, in der man träumt, und der ersten Schlafphase aufwacht, ist das der Part, an dem man sich an die Träume erinnern kann.
Leg dir dann einfach ein Buch neben das Bett und schreib deinen Traum auf. Wenn man das konsequent über ein paar Wochen macht, kann man sich erstens besser an seine Träume erinnern und zweitens das luzide Träumen üben. Man kann seinem Traum auch eine Farbe und Geruch zuordnen, um das Ganze zu erweitern. Man kann das Erlebnis reproduzieren, wenn man z.B. diese Gerüche wie Waschmittel im Schlafzimmer verteilt.
Der Schlaf ist auch ein Grenzbereich im Leben, Hypnos und Thanatos, der Schlaf und der Tod, sind in der Mythologie Brüder. Wie sind Deine Erfahrungen mit Sterbenden?
Meistens läuft es friedlich ab. Wenn die Leute einschlafen, entspannen sich die Gesichtszüge. Und ähnlich ist es beim Sterben. Für viele, die noch nie einen Sterbenden begleitet haben, ist es freilich auch verstörend: Die Atmung fängt an zu rasseln und das erschreckt die Angehörigen. Man merkt oft ganz genau, ob jemand loslassen kann; oft wollen die Sterbenden noch etwas mit jemanden klären oder jemanden ein letztes Mal sehen. Im Gespräch geht es auch darum, den Leuten Sicherheit zu vermitteln und zu sagen, dass es gut ist, wie es ist.
Wie waren die Workshops bisher, die Du im Josephs zum Thema Schlaf gehalten hast?
Es war mehr ein Gesprächskreis mit anschließender Meditation. Es ist immer eine offene Veranstaltung; mir ist wichtig, dass die Leute im Anschluss etwas mit nach Hause nehmen und anwenden können.
Christine Lenz bietet zum einen die Schlafberatung. Diese richtet sich, in Vorträgen, Workshops oder individuellen Gesprächen, sowohl an Einzelpersonen oder Gruppen oder auch an ganze Unternehmen. Zusätzlich zu dieser Dienstleistung bietet sie ein naheliegendes Produkt an, nämlich eine Bio-Schlafmaske, die sich von vielen anderen auf dem Markt erhältlichen unterscheidet. Informieren kann man sich unter Christines Homepage.