Kurz(-ent-)schluss in Mädchensache(n)
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Theresa Krause
Alles hat seine Zeit. Einkaufen nicht. Da bin ich kurzentschlossen. Die Anprobe ist für mich ein lästiges Übel. Was gefällt, gefällt und wird gekauft. Ein limitiertes Zurück gibt es ja immer.
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Genau das ist das Problem: Limitiert. Ein Umtausch auf Lebzeiten würde nicht nur mir, sondern auch meinem Kleiderschrank guttun. Versuche, eine Shopping-Diät einzuhalten, sind allesamt kläglich gescheitert. Das erste Mal: ein großartiges Gefühl. Manche mögen mich für einen Süchtling halten, ich bezeichne mein konsumsüchtiges Selbst als Sammlerin. Doch jede Sammlung hat ihre Grenzen: In meinem Fall die instabilen Wände meines Kleiderschranks. Mein erster Versuch meine Sammlung zu verkleinern, um meinen Shopping-Kurzschlüssen wieder Raum zu geben, fand auf Kleiderkreisel statt.
Zwei Stunden später gab ich auf. Der vielversprechende Verkauf nahm die organisatorischen Ausmaße einer Unternehmensgründung an. Mein privates Organisationstalent wurde dem nicht gerecht. Nein, ich möchte mich nicht von oben, unten und hinten fotografieren, um am Ende einen Kleidertausch angeboten zu bekommen, der in einem Minusverkauf enden würde. So kapitulierte ich und blieb weiterhin der Kleidersammlung treu.
Something personal
Dem digitalen Geschäft hatte ich zwar abgeschworen, mein ökonomisches Herz pochte jedoch weiterhin in meiner Brust. So startete ich am Sonntag Projekt Nr. 2: Flohmarkt. Doch ich wählte nicht irgendeinen Flohmarkt, sondern einen Flohmarkt mit Charme, von und für große und kleine Mädchen. »Something personal« zum Anfassen, ohne mühselige Umwege über die analoge und digitale Post nehmen zu müssen.
Genau das war es, was die Einzelkämpferin mit Herz – Anastasia – kreieren wollte: Einen Markt des Tausches – ein Austausch von alten, neuen, nützlichen, herrlich unnützen und selbstgemachten Glücklichmachern. Anastasia ist ein Allround-Talent: Initiatorin, Veranstalterin und Organisatorin in einer Person. Inspiriert zum Flohmarkt weiblicher Natur wurde sie während ihres Aufenthalts in Hamburg vom Treiben der Stadt. Sonntag, Couch, Langeweile? Dort ein Ding der Unmöglichkeit. An »stillen« Tagen sollte man nicht stillhalten müssen. Hamburg, Sonnensonntag, Mädchenflohmarkt – Anastasia mutierte zur »Alice im Wunderland«.
Zurück in Nürnberg wollte sie derartige Sonntage nicht mehr missen. Ihr ehrenamtliches Engagement im Kulturladen Röthenbach machte sich unbezahlt bezahlt. So stand die Location schnell fest. Das dazugehörige Marketing?
Für eine Medientechnikerin in spe und Handmade-Künstlerin aus Leidenschaft mehr Freude als Arbeit. Mit dem Open Air der Mädchensachen hat Anastasia sich (und den anderen) einen kleinen Traum erfüllt. Schnäppchen jagen, Musik hören, kleine und große Kunst genießen, Cupcakes essen – ein Angebot, dem selbst der Kater, eine Ausgeburt des Samstagsexzesses, nur schwer widerstehen kann. Rundum schön soll es sein. So achtet Anastasia bei der Auswahl der tapferen Verkäuferleins auf Qualität: Was dem einen nicht mehr Freude macht, sollte zumindest das Potential haben, die Käuferleins zu verzaubern. Aber nicht nur Ausrangiertes soll an die Frau gebracht werden, sondern auch kreative Eigenproduktionen aus begabten Künstlerhänden.
Ein »Freulein« für Fräuleins
Die Liebe zu Textilien in all seinem Facettenreichtum hat Yvonne zum »Freulein« der Stoffe mutieren lassen. Ob auf Reisen, im Internet, Vintage oder frisch aus der Fabrik: Das Freulein lässt die Fetzen fetzen. Flachmänner waren einmal.
Die »Freulein« von heute trinken aus Flachfrauen mit Stil: Ein edles Stöffchen im edlen Stöffchen kann keiner verwehren. Yvonnes Kreationen lassen sich zwar auch online erwerben, doch das analoge Geschäft bereitet einfach zu viel Freude.
Den Flohmarkt der Mädchen findet sie »herzzerreißend« schön. So ist sie nicht zum ersten Mal und bestimmt nicht zum letzten Mal dabei.
Herz im Sturm
Lotte und ihr Freund erobern mit einem Herz im Sturm Herzen im Sturm. Männlein und Weiblein, die sich gegen die Einsamkeit für die Zweisamkeit (für immer, immer) entschieden haben, versiegeln sie im wahrsten Sinne des Wortes mit ihren zauberhaften Papier- und Druckkreationen. Im August eröffnen sie ihren ersten eigenen Laden in Gostenhof. Ausflüge zu diversen Flohmärkten werden die beiden hoffentlich weiterhin wagen.
Wer will sich schon mit Okapis schmücken? Danis Markenzeichen ist das, was Funny van Dannen ins Liebesaus katapultierte. Beinahe alles, was unter den kreativen Händen des Fräulein Tapir entsteht, trägt das Gesicht eines Tapirs. Ähnlichkeiten zu Ameisenbären und Schweinen sind angeblich rein zufällig.
Warum Dani ausgerechnet dieses Tier gewählt habe? Ganz einfach, neben Funny van Dannen, redet - geschweige denn singt - niemand von dem selten-seltsamen Lebewesen. Ursprünglich zierten die Schmuckstücke aus Fräulein Tapirs Manufaktur nur Freunde und Bekannte.
Doch die Ästhetik des Rüsseltiers erfreut sich mittlerweile einer kleinen Fangemeinde. So lässt sich Danis Design bei Dawanda, im Einzelhandel und auf Märkten divers erwerben.
Solche Mädchenflohmärkte darf es gerne öfters geben. Auch wenn ich mich meinem Geldbeutel zu liebe das nächste Mal fernab von jeglichen Mitstreiterinnen positionieren werde. Dank des fabelhaften Standes gegenüber, waren nicht nur Einnahmen gleich Ausgaben, auch mein Kleiderschrank ist immer noch schwer wie ein Sack Blei.