Der zweite Tag auf der Nürnberger Unkonferenz
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl mit Bildergalerie
Kurz zu Beginn: Danke für das zahlreiche positive Feedback zu meinem Bericht zum ersten Open Summit Tag gestern. Jemand war sogar so nett und hat den Bericht ausgedruckt und beim Open Summit und den mailingtagen ausgelegt.
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Am zweiten Tag des Open Summit Nürnberg und noch bevor ich mit Rolltreppe hinauf in die zweite Etage fuhr, befragte ich gleich nach der Ankunft am Messegelände eine Hand voll Besucher der mailingtage ob sie denn auch dem Open Summit einen Besuch abgestattet haben bzw. dies an diesem Tag noch vorhätten. Die Antworten schienen wie abgesprochen: "Vom Open Summit habe ich auf den Ankündigungen und Plakaten etwas gelesen." "Ich weiß nicht so richtig was das ist." "Von Unkonferenz habe ich noch nie etwas gehört." Von einem einzelnen Herren, der in scheinbarer Hektik zu seinem Messestand unterwegs war, erfuhr ich dann noch, dass er hier schließlich in Nürnberg sei um den Messebesuchern klassisches Direktmarketing, also Print, aber kein "Online Zeugs" zu verkaufen.
In dieser letzten Bemerkungen kommt in meinen Augen auch etwas das Grundproblem zwischen den beiden Veranstaltung mailingtage und Open Summit zum Ausdruck. Zwei Veranstaltungen, die doch irgendwie eine gemeinsame Veranstaltung sein sollen, sind doch irgendwie getrennt. Nun bin ich fest davon überzeugt, dass nicht alle Besucher der printlastigen mailingtage Vorbehalte gegenüber dem internetlastigen Open Summit haben. So ein Messestand ist nicht ganz billig und die Firmen sind da, um Geschäfte zu machen. Also war es vermutlich von dem Herren weniger abweisend gemeint als gesagt. Aber ein wirklicher Austausch zwischen beiden Formaten (Konferenz und Unkonferenz) fand meinen Beobachtungen nach nicht statt. Bestätigt wurde dies von beiden Seiten. Auch von Teilnehmern des Open Summit hörte ich an diesen beiden Tagen, dass sie sich für die mailingtage "da unten" nicht wirklich interessieren. Dies erfuhr ich sowohl im persönlichen Austausch, als auch direkt von den jungen Mitarbeitern der Nürnberger Messe, die mit Fragebögen umher gingen, sich Feedback einholten und wohl dieser Meinung öfter begegneten. Des weiteren verirrten sich wirklich nur ganz vereinzelt mailingtage-Besucher zum Open Summit.
Das klingt jetzt alles wahrscheinlich sehr negativ, ist es aber vermutlich gar nicht. Berücksichtigt man nämlich, dass diese beiden Tage eine echtes Novum waren, erscheint das Beschriebene in einem ganz anderen Licht. Im Prinzip, zumindest habe ich es so aufgefasst, erlebten die Messebesucher in Nürnberg keine Premiere, sondern waren live bei einer Generalprobe dabei. Denn zum allerersten mal näherten sich Konferenz und Unkonferenz mit zwei so verschiedenen Marketing-Ausrichtung (klassisch und online) wirklich an. Trotz der zwei Stockwerke Unterschied: So dicht zusammen gab es eine solche Zusammenführung auf Messe-Ebene in dieser Größenordnung noch nicht. Hier haben die Organisatoren des Open Summit und der Nürnberger Messegesellschaft Großes geleistet. Dazu kann ich nur beglückwünschen. Um beim Theatervergleich zu bleiben: War das in 2013 die Generalprobe, freue ich mich in 2014 auf eine gelungene Premiere.
Hier aber noch ein paar Erlebnisse des zweiten Tages beim Open Summit Nürnberg. Pünklich um 10 Uhr gab es nach der Vorstellungsrunde wieder die Sessionplanung. Waren es heute weniger Teilnehmer als gestern, wurde diese Differenz für null und nichtig erklärt indem richtig viele Sessions vorgeschlagen und an die Sessionwall geheftet wurden. Es gab so viele Vorschläge, dass sogar die vorgesehenen Zeifenster erweitern werden mussten. Weniger Leute und mehr Sessions: So geschickt schafft es eine Unkonferenz aus weniger mehr zu machen.
Bei Beginn der ersten Session um 11 Uhr war ich nirgendwo dabei, da ich mich sehr gut mit dem Mode- und Schokoladenblogger Heiko Kunkel aus Schweinfurt und auch mit Hanzh Chang und Natalie Sevostianov von Nipster aus Nürnberg unterhalten habe. Hanzh und Natalie machen beide tolle Fotos und Hanzh lieh mir heute sogar zwei seiner Objektive aus, sodass ich fototechnisch etwas experimentieren konnte. Um 12 Uhr entschied ich mich für "Benefits von location-based-Services für das Marketing von morgen". Dieser lange Titel mündete in einer sehr kurzweiligen Session von Dorothea Utzt vom mir bis heute unbekannten Startup-Unternehmen Streetspotr aus Nürnberg. Es war ein wirklich interessanter Austausch zu Themen wie Foursquare, Gamification, Qype und vielen anderen Dingen rund um standortbezogenen Dienste. Streetspotr, bei dem eine inzwischen über 200.000 Personen starke Community kleine Aufträge wie "Fotografiere das Gebäude, die Speisekarte….", "Kauf in diesem Laden ein und bewerte…" (Thema Mistery Shopping) übernimmt und dafür sogar etwas Geld verdienen kann, werde ich mir in jedem Fall ansehen und selbst testen. Weiter ging es mit "Warum Unternehmen auf Google+ Kampagnen machen sollten" von Stefanie Söhnchen und Anna-Katharina Lohre (sie berichteten von ihrer äußerst erfolgreichen Teddy-Kampagne für die R+V Versicherungen) bevor es nach dem Mittagessen mit Heiko Kunkel zu seiner Session "Blogger und Sponsoring" ging. Hier zeigte der Modeblogger wie sich Blogs monetarisieren lassen und worauf Unternehmen achten sollten, wenn sie mit Bloggern im Rahmen von Gewinnspielaktionen oder sponsored Posts zusammenarbeiten möchten. In der Session entbrannte kurzzeitig eine hitzige Diskussion um das Thema Transparenz. Sollte ich als Blogger meine Leser über jedes noch so kleine Geschenk von Unternehmen informieren oder ist das nicht in jedem Fall nötig?
Schließlich trank ich auf der Terrasse der Nürnberger Messe noch ein erfrischend kaltes Wasser und tauschte mich mit Natalie und Hanzh über die Verbreitungsmöglichkeiten von 'Nipster' und 'Nürnberg und so' aus, schließlich haben beide Nürnberger Non-Commercial-Projekte nahezu das selbe Geburtsdatum (Wir haben jeweils beim Webmontag im Rahmen der ersten Nürnberger Webweek bei der Datev die Projekte gepitcht).
Einen kurzen und knackigen Abschluss fand der Nürnberger Open Summit mit der für eine Unkonferenz obligatorischen Feedback-Runde. Das Ergebnis lässt in jedem Fall auf eine Fortsetzung in 2014 hoffen. Darauf freue ich mich.