border:none – Das Internet zu Gast in Nürnberg
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Markus Wolf
Ende Oktober 2013 trafen sich im Rahmen der 'border:none' Konferenz nationale und internationale Internetexperten in Nürnberg. Joschi Kuphal und Marc Thiele veranstalteten diese Konferenz im Orpheum-Lichtspielhaus in Nürnberg Johannis und boten im Rahmen der Nürnberg Web Week einen ganzen Tag hochkarätige Themen. Gerade diese inspirierende und einzigartige Räumlichkeit des Orpheum-Lichtspielhauses verstärkte nochmals die Wirkung der Präsentationen. Die ganze Veranstaltung 'border:none' wurde auch auf Video aufgezeichnet und steht bei Vimeo zur Verfügung: http://vimeo.com/channels/beyondtellerrand.
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Die Audiofassung dieses Artikels enthält zusätzlich noch das Feedback von Besuchern und Interviews mit den Veranstaltern und Sprechern.
Wie es sich für eine internationale Konferenz gehört, wurde auch die 'border:none' komplett in englisch abgehalten. Die erste Präsentation am Morgen hielt Andre Jay Meissner mit dem Thema "The Future Of Digital Layout". In seiner Präsentation zeigte er, wie schon heute die Internetseiten von morgen umgesetzt werden könnten. Er überzeugte mit vielen Beispielen und begeisterte das Publikum mit seinen Lösungsansätzen für den sofortigen Einsatz der vorgestellten Techniken.
Die Vorträge am Vormittag
In den nächsten Vorträgen der 'border:none' widmete sich zuerst Tobias Baldauf der Möglichkeiten zur Messung und Optimierung von mobilen Webseiten und Anwendungen. Anschließend motivierte Rodney Rehm die Teilnehmer, sich nicht mit bestehenden Darstellungsfehlern von Internetseiten abzufinden, sondern diese zu dokumentieren und darüber zu reden bzw. zu schreiben. Denn nur wenn es für diese Browserfehler genügend Aufmerksamkeit gibt, werden die Hersteller diese Fehler korrigieren.
Jetzt wird sich sicherlich der eine oder andere von euch fragen "Welche Fehler? Meinst du Datensicherheit o.ä.?" Nein, nichts dergleichen. Vielmehr geht es um fehlerhafte Umsetzung von Webstandards. Nehmen wir einmal an, ein Entwicklungsteam einer Internetseite hat definiert, dass eine rote Fläche, wenn man mit der Maus darüber geht, grün wird. Das Team hat die Funktion genau so umgesetzt, wie diese spezifiziert wurde. In einigen Browsern wird dieser Farbwechsel von rot nach grün auch exakt dargestellt, aber in einigen Browsern gar nicht oder nur fehlerhaft. Die Beseitigung dieser "Browser-Fehler" kostet bei der Entwicklung von Internetseiten sehr viel Zeit und Geld. Aus diesem Grund versucht man als Entwickler bei den Browsern, bei denen es nicht funktioniert, alternative und meist kompliziertere Lösungen zu finden.
Die Mittagspause war im Vergleich zu klassischen Konferenzen mehr für gute Gespräche gedacht. Marc Thiele meinte im Interview, dass gerade die lange Mittagspause von 1,5 Stunden dazu motiviert, zusammen in die umliegenden Restaurants und Kaffees zu gehen. Dort können dann Kontakte geknüpft und Gespräche vertieft werden. Ich finde diese lange Mittagspause zu diesem Zweck ideal und nutzte die Zeit, um mit einigen Teilnehmer das JO Johannis auszuprobieren. Ein veganes Restaurant, das mir schon von vielen Seiten und auch von unserem Gastautor Benjamin empfohlen wurde. Kurzes Feedback: es hat allen sehr gut geschmeckt.
Die Vorträge am Nachmittag
Den Nachmittag eröffnete Vasilis van Gemert mit seinem Vortrag "Do we have to reinvent the wheel?". In seiner Präsentation ging er auf einige Gedanken ein, die ihm bei der Umsetzung von internationalen Webseiten aufgefallen sind. So gibt es allgemein gültige Regeln, die besagen, dass maximal 60 Zeichen in einer Textzeile stehen dürfen, damit sie noch gut lesbar sind. Eine andere Regel versucht sich an der Anzahl der Worte und definiert 10 Worte als Maximum in einer Zeile. Was passiert aber, wenn die Texte in anderen Sprachen länger sind oder für diese Sprachen andere Idealwerte für Buchstaben und Wörter bestehen? Eine Lösung dafür gibt es noch nicht. Weiter machte er darauf aufmerksam, dass Buttons und Links nicht nur für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets größer sein sollten, sondern auch in normalen Browsern an Net- oder Notebooks. Die Nutzer würden es danken.
Vitaly Friedman – Mitbegründer des "Smashing Magazins" – gab zahlreiche sehr gute Tipps und Ideen wie Internetseiten für alle Endgeräte optimiert werden können. Gerade die doch sehr unterschiedlichen Denkansätze kamen beim Publikum sehr gut an.
Zwischen den Präsentationen gab es Pausen, die neben Gesprächen auch dazu genutzt wurden, die ein oder andere Verlosung von Büchern, Lizenzen und Zeitschriften durchzuführen. Das Highlight war die Verlosung einer einjährigen Softwarelizenz für die Adobe Cloud im Wert von ca. 750 Euro.
Mit Vitaly Friedman war auch der eher technischere Teil des Tages beendet. Die beiden folgenden Präsentationen widmeten sich mehr den Gedanken, die im Alltag der Internetexperten entstehen, aber vielleicht nicht genügend beachtet werden.
Bastian Allgeier vertrat die Meinung, dass auf Basis der aktuellen Entwicklungen und der NSA-Affäre eine neue Denkweise in Bezug auf "unser" Verhalten im Internet gefordert ist. Gerade die anwesenden Internetexperten haben alle Möglichkeiten, diese Veränderung maßgeblich zu beeinflussen. Es geht darum, das freie Internet frei zu halten. Bastian Allgeier ist auch Entwickler des Content-Management-System kirby, das wir für unsere Internetseiten nutzen. Ein kurz Interview mit Bastian zu seinem Vortrag und zu dem CMS kirby könnt ihr in der Audioausgabe dieses Artikels hören.
Den letzten Vortrag der Veranstaltung 'border:none' machte Jeremy Keith mit "The power of simplicity". Zuerst ging er auf das Engagement ein, eigene lokale 'Open Device Labs' zu eröffnen. Ein 'Open Device Lab' ist ein Ort, an dem engagierte Personen mobile Endgeräte, wie Tablets, Smartphones, eBook Reader oder Mobiltelefone für Tests kostenlos zur Verfügung stellen. Diese Geräte erhalten Sie als Spende von Firmen oder Privatpersonen. Da diese Geräte jedem Internetexperten, Entwickler, Designer oder anderen Interessierten zur Verfügung stehen, lohnt es sich diese Möglichkeit zu nutzten und Internetseiten auf diesen Geräten zu testen. Stand 27. Oktober 2013 gibt es in 22 Ländern 76 'Open Device Labs' mit insgesamt 1668 Geräten zu testen, davon allein 16 'Open Device Labs' in Deutschland und eines auch in Nürnberg.
Anschließend machte Jeremy darauf aufmerksam, dass die Technologie, die hinter allen Internetseiten steckt - HTML - von Beginn an überall und auf jedem Endgerät funktioniert. Es sind durchaus die Entwickler, die mit ihrer Verspieltheit Funktionalitäten torpedieren, so dass viele Internetseiten nicht auf jedem Gerät funktionieren.
Mit diesen philosophischen Gedanken am Ende der 'border:none' und auch meines Artikels, bedanke ich mich ganz herzlich bei Joschi Kuphal und Marc Thiele, die es geschafft haben, diese hochkarätigen und internationalen Internetexperten nach Nürnberg zu locken und dieses Event zu organisieren. Vielen DANK!
Interviews und Feedback von der border:none
Dieser Artikel steht auch in einer gekürzten Audiovision zur Verfügung, mit Feedback von Besuchern und Interviews mit den Veranstaltern und Sprechern.
Audio-Version des Artikels: border:none – Das Internet zu Gast in Nürnberg
Für diesen Blog-Artikel gibt es eine Audio-Version, die auf SoundCloud zur Verfügung gestellt wurde. Ihr könnt diesen Audio-Beitrag direkt hier anhören, aber auch auf SoundCloud abonnieren.