Dort dürfen Jungs auch mal kreischen - Computerspiele Museum Berlin
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Markus Wolf mit Bildergalerie
Als ich das Computerspiele Museum im Berliner Stadtteil Friedrichshain betrat, fühlte ich mich sofort heimisch. Dafür sorgten nicht nur die Unmengen Club Mate im Kühlschrank, sondern auch die übergroßen Spielehelden direkt vor dem Eingang. Wer bei Museum an einen trockenen dokumentarischen Ort denkt, der wird sich im Computerspiele Museum in Berlin nicht wieder finden. Zahlreiche Spiele-Klassiker können ausprobiert werden. Und wenn das nicht möglich ist, dann versuchen kurze Videoclips die Atmosphäre die ganze Epochen prägende Klassiker einzufangen. Ein ganz besonderes Schmankerl ist die Möglichkeit zur Steuerung dieser Videos: mit einem Competition PRO. Für die Generation der ab 1985 geborenen Computerspieler erscheint der Joystick mit eigenem Wikipedia-Artikel – sogar auch in der deutschen Wikipedia ;-) – steinzeitlich. Für alle davor ist es der Inbegriff des Computerspielens. Der Name des Joysticks geht auf den englischen Begriff für „Wettkampf“ zurück. Die Verarbeitung des Joysticks ist so gut, dass dieser tatsächlich wettkampftauglich war.
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Die drei Museumsbereiche
Das Museum ist in drei Bereiche aufgeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem „spielenden Menschen“. Warum spielte der Mensch schon vor Urzeiten und welche kulturellen Wurzeln hat unser heutiges Computerspielen. Sehr informativ fand ich auch die Erklärungen, wie schon ab der Renaissance versucht wurde, halbautomatische Spiele zu erstellen. Der zweite Teil ist der mit Abstand interaktivste. „Die Erfindung und Entwicklung des digitalen Spiels“. Dort könnt ihr beginnend mit Eliza 1966 und parallelen Entwicklungen über Pac-Man hin zu aktuellen 3D-Spielen an einem 3D-Fernseher selbst entdecken. Die meisten Klassiker werden mit Kurzportrait vorgestellt. Selbst Monkey Island könnt ihr an einem PC komplett durchspielen. Etwas ganz besonderes im Computerspiele Museum ist der Arcade-Bereich. Eine kleine nachgebaute „Spielhölle“ bietet an Spielautomaten Pacman in einer Duell-Version, Donkey Kong, Hang On, Gauntlet, Asteroids, Centipede und Phoenix. Der Begriff „Spielhölle“ ist keine Erfindung der Moderne. Schon im Jahre 1735 entstand ein Kupferstich von William Hogarth aus dem Zyklus „Der Lebensweg eines Wüstlings“ mit dem Titel „Die Spielhölle“.
The Return of Chris Hülsbeck
Im dritten Teil der Ausstellung könnt ihr „Die Welt des Homo Ludens digitalis“ erkunden. Dieser Teil geht der Frage nach was mit dem Menschen geschieht, wenn er auf ein Computerspiel trifft und welche Bedeutung das für unsere Gesellschaft und Kultur hat. In diesem Teil des Museums stößt man immer wieder auf Chris Hülsbeck, der wie kein anderer die Musik von Computerspielen geprägt hat.
Nachdem Intel 1972 die ersten Mirocomputer verkaufte, begann der Preis schnell zu sinken. So konnten sich private Anwendern bereits ab 1975 diese Geräte leisten. Der endgültige Siegeszug der Homecomputer begann aber erst, als die Spielapparaturen an Fernseher angeschlossen werden konnten und ein farbenfrohes Bild hervorzauberten. 1996 wurde das Computerspiele Museum durch den Förderverein Jugend und Sozialarbeit e.V. gegründet. Vorausgegangen war eine einjährige Dauerausstellung mit dem Titel „30 Jahre digitales spielen“. In der Zeit von 2001 bis 2010 wurden über 30 nationale und internationale Ausstellungen geschaffen und die Sammlung kontinuierlich erweitert. Die zweite und aktuelle Dauerausstellung startete am 20.1.2011 im ehemaligen Cafe Warschau in Berlin Friedrichshain.
Das Beste ist ALLES
Was das Beste an der Ausstellung ist, kann ich euch nicht wirklich sagen. Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Ich kann nur festhalten, dass mir selbst kleine Ausstellungsstücke wie die Originalverpackung des Spiels „Elite“ für den C64 fantastische Erinnerungen ins Gedächtnis zurückbrachten. Von meiner ersten eigenen Spielekonsole – dem Atari VC 2600 – über den C64, Amiga, Atari ST und zahlreiche andere Klassiker ist alles zu bestaunen. Selbst ein von Woz (Steve Wozniak) handsignierter Apple IIplus hat es in die Ausstellung geschafft. Ein absolutes Highlight ist aber der Arcade Bereich (Spielehölle). Der Eintritt von 8 Euro pro Person lohnt schon allein für diese Spieleautomaten, da die Spiele freigeschaltet und somit kostenlos sind. Nach 30 Minuten hatte ich dann auch den Highscore am Donkey Kong Automaten geknackt. Könnten aber auch 60 Minuten gewesen sein ;-), da man je bekanntlich sein Zeitgefühl bei solch spielerischen Herausforderungen verliert.
im Museum erhalten
Wer es etwas härter möchte, der kann gerne die Painstation ausprobieren. Der Hinweis "Nutzung erst ab 18 Jahren erlaubt" versteht sich von selbst. Mit Hilfe eines lebensgroßen Joysticks vom Atari VC 2600 kann man Pac-Man nachspielen. Interessant ist auch WipeOut HD am 3D-Fernseher. Man könnte sicherlich noch vieles aufzählen, aber besser ist es das Computerspiele Museum in Berlin selbst zu besuchen. Nehmt euch ca. zwei bis drei Stunden Zeit und besucht das Museum. Oder verbringt einfach einen ganzen Tag dort, so wie früher ;-)
Viele Arcade-Klassiker gibt es auch als Smartphone-App. Eine kleine Auswahl habe ich hier zusammengestellt:
Phoenix HD - A Modern Arcade Shmup [iOS]
Atari's Greatest Hits [Android]
Es gibt auch noch viele weitere Emulatoren, mit denen man alte Spiele auf Android und iOS wieder beleben kann. Die Auswahl ist hier sehr groß. Welche Erfahrungen habt ihr mit Emulatoren gemacht?
Impressionen aus dem Computerspiele Museum Berlin
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