Zukunft für alle – Wie Studenten das Thema Nachhaltigkeit umsetzen
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Sham Jaff mit Bildergalerie
“Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit”, ein Zitat des deutschen Unternehmers und ALBA-Chefs Eric Schweitzer verschafft Klarheit über das Modewort der letzten Jahre: „Sustainability“.
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Mehr als 350 Studiengänge in Deutschland gibt es nun rund um die Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Der Klimawandel, die Energiewende und neue technische Entwicklungen fordern einen neuen Umgang mit Energie. Insbesondere stellt sich diese Frage dieses Jahr. Denn die Milleniumsziele der Vereinten Nationen laufen bald aus und an deren Stelle soll die sogenannte Post-2015-Nachhaltigkeitsagenda im September verabschiedet werden.
Bevor es cool wurde, beschäftigte sich die junge Studentenorganisation DenkNachhaltig! e. V. der WFI Ingolstadt School of Management mit dem Ziel, nachhaltiges Denken und Handeln als Selbstverständlichkeit zu etablieren.
2010 wurde sie zusammen von engagierten Studierenden und Doktoranden gegründet - mit dem primären Ziel, die Entscheider von morgen mit den Experten von heute zu verbinden. Unter den Teilnehmern finden sich zumeist Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmer, aber auch immer mehr Ingenieure, Geografen und Politologen besuchen die jährlich stattfindende Konferenz Dialogue on Sustainability (auch bekannt als DOS). Aus ganz Deutschland kommen sie nach Ingolstadt, um sich miteinander über Best-Practice-Beispiele und neue Ansätze auszutauschen. Vom 28.11 bis zum 30.11.2014 fand das vierte Treffen statt – und ich war auch dabei.
Dialogue on Sustainability 2014
– ein Rückblick
Unter den vielen Programmpunkten auf dem Konferenzplan freute ich mich insbesondere auf spannende Vorträge von führenden Experten wie Dr. Thomas Osburg, Prof. Dr. René Schmidpeter und Karl Ludwig Schweisfurth.
Was ist eigentlich die Frage?
„Coca-Cola Flaschen werden ab 2015 grün“, erzählt Dr. Thomas Osburg in seinem Vortrag und zeigt, wie vielfältig Unternehmen heutzutage das Konzept der Nachhaltigkeit in ihren Strategien umsetzen. Als Director Europe für Strategic Innovation und Corporate Affairs beim internationalen Chiphersteller Intel Corp. zeigt sich sein strategisches Denken dadurch, dass er Fragen wichtiger findet als Antworten. „Albert Einstein sagte einst: Wenn ich eine Stunde hätte, die Welt zu retten, würde ich 50 Minuten auf die Frage verwenden, was denn eigentlich die Frage sei und in zehn Minuten hätte ich die Antwort“, sagt Dr. Osburg und macht klar, dass wir auch in Dingen Nachhaltigkeit noch am Anfang der Frage stehen.
Von Makro zu Mikro
Prof. Dr. René Schmidpeter setzt hier mit seiner Präsentation an: Was muss ein guter BWL-er können, um genau diese Frage beantworten zu können? Zu seinem Job gehört es, zusammen mit Unternehmen über die neuen Herausforderungen im globalen Markt zu diskutieren - wie zum Beispiel Ressourcenknappheit und Klimawandel. Als CSR-Experte ist Dr. Schmidpeter davon überzeugt, dass Unternehmen zum Teil der Lösung werden können und zeigt den anwesenden BWL-Studenten, wie das genau geht.
Mitten aus dem Leben
Bei all der Theorie aber, darf die Praxis nicht fehlen. „Ich stehe am Ende meines Lebens und ihr am Anfang. Lasst mich euch meine Lebensgeschichte erzählen“, fängt Unternehmer Karl Ludwig Schweisfurth an und appelliert an das Gewissen der Studierenden: „Wenn ihr in eurem Leben spürt, dass etwas falsch läuft, dann ändert es“. Seiner Aussage zufolge hätten wir nämlich die Freiheit dazu. Leidenschaftlich erzählt Schweisfurth seine einzigartige Geschichte von seiner Zeit als Chef bei Herta, der größten und bekanntesten Wurstfabrik Europas auf dem Weg zum Pionier in der ökologischen Lebensmittelherstellung. Vor einiger Zeit ist er auch Vegetarier geworden – im Alter von 84 Jahren. In voller Länge ist Schweisfurths Erzählung auch in seiner kürzlich veröffentlichten Autobiographie Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst... (Buch bei Amazon) nachzulesen.
Noch nicht ‚cool’ genug
Mark Twain sagte einst: “Natürlich interessiert mich die Zukunft. Schließlich will ich den Rest meines Lebens darin verbringen.“ So auch Anna Blaszczyk und Benedict Schlag, zwei der Organisatoren der alljährlichen Konferenz. „Ich finde das Thema persönlich unglaublich wichtig und möchte das gerne auch später im Beruf eigenhändig umsetzen“, so Blaszczyk auf meine Frage, wieso sie sich ehrenamtlich engagiert. Jedoch bemängelt sie die noch fehlende Sensibilisierung für das Thema. Oft werde es sogar an der eigenen Uni belächelt oder gar falsch verstanden. „Es ist kein Trend“, fügt sie hinzu. Auch Schlag ist der gleichen Meinung: „Man muss alle dafür begeistern.“
Erste Schritte
Die Ansätze sind da, jedoch ist das Konzept Nachhaltigkeit noch nicht ganz ins Bewusstsein der Mehrheit gedrungen. Sogar die Bundesregierung selbst – wie die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung Marlehn Thieme kritisiert – verfehlt die selbst gesteckten Ziele in ihrer Politik zur Nachhaltigkeit. Das zeigt, welche Bedeutung die Arbeit der Studentenorganisation DenkNachhaltig e.V. hat und wie viel Potenzial darin steckt, den Ball ins Rollen zu bringen.
Die diesjährige Dialogue on Sustainability findet vom 20. bis 22.11 in Ingolstadt statt, in der Hoffnung auf neue Gesichter und mehr Engagement im Jahr 2015 für das Thema Nachhaltigkeit.