Privat beta von Burger Nerd im Coworking Space
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl
Ich esse gern Burger und kann durchaus auf einige Genusserfahrungen verweisen. Aber ich bin wahrlich kein Burger-Experte. Mir sind die Kriterien, die richtig gute Burger vom Tiefkühlwahnsinn der Burgerindustrie unterscheiden, bewusst.
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Aber ich bin nicht der Typ, dem die Qualität richtig guter Burger-Buns vom Bäcker nicht reicht, sodass ich stattdessen in mühevoller Kleinarbeit ein Rezept entwickle, um dieses schließlich in einer regionalen Bäckerei zur Vollendung führen zu lassen. Eine Komposition aus von Hand ausgesuchten Teilen eines glücklich aufgewachsenen Rinds bin ich nicht in der Lage zu arrangieren um dann anschließend noch die perfekte Einstellung des Fleischwolfs in wochenlanger Vorbereitung herausfinden? Ich kaufe mein Fleisch zwar im Hofladen, habe aber bis auf den einmaligen Missbrauch eines Fleischwolfs für Weihnachtsplätzchenteig nie wieder ein solches Gerät bedient.
Viel zu wenig Elektronik für meinen Geschmack. Das edle Fleisch per Pattie-Maker in einen bratfertigen Zustand zu versetzen, traue ich mir zu – auch wenn am Ende wohl eher Fleischküchle dabei herauskommen. Am Abend hinstellen und Mayonnaise anrühren, Bacon Jam und Zwiebel-Rotwein-Chutney herstellen? Ich koche zwar gern jedoch viel zu selten, dafür amateurhaft und chaotisch, um für eine solche Aufgabe zu vorgerückter Stunde in Frage zu kommen.
Kulinarische Fortbildung in den USA
Wer sich mit Liebe und Perfektion dem Thema Burger widmet, für den sind all das notwendige und unumgängliche Schritte hin zum perfekten Burger. Wer kurzerhand zur kulinarischen Fortbildung und zwecks Erfahrungsaustausch in die USA fliegt – ins Mutterland des Burgers – und auf Foodcamps Kurse im Burgerbauen gibt, dem scheint das Ganze irgendwie im Blut zu liegen. Wenn dann obendrauf noch die – wie er selbst sagt – "Leidenschaft für gute Burger“ kommt und dem Ganzen eine Ausbildung zum Lebensmittelchemiker voraus ging, dann liegt es nahe sich als Burger Nerd zu bezeichnen.
Markus Wolf, mein Freund und Gründungspartner von Nürnberg und so, ist ein Burger Nerd. Zusammen mit seinem Bruder Sebastian – seines Zeichens Küchenchef und Genussexperte – startete er im letzten Jahr das Popup-Restaurant Burger Nerd. Hierfür experimentieren die beiden und feilen immer weiter am perfekten Burger. Ohne Frage wird dabei über den Tellerrand geschaut und getestet, was die regionalen Burger-Restaurants an Köstlichkeiten zaubern. Darum entstand auch die Liste ‚Die besten Burger der Region‘ bei der Markus auch diejenigen, die noch nicht dazu gehören anspornen möchte und konkrete Tipps zur Verbesserung gibt.
Ein Popup-Restaurant ist keine feste Örtlichkeit, sondern mobil aufgestellt und immer da anzutreffen, wo Genuss gefragt ist. Zum Konzept der Burger Nerds gehört es eben, ständig Feedback bei der burgeraffinen Kundschaft einzufordern. Im Rahmen der aktuell laufenden „Private Beta“ Phase war es vor wenigen Wochen wieder soweit. Das Burger- und Bruder-Gespann Markus und Sebastian luden in den Coworking Space Nürnberg und knapp 50 Gäste folgten dem Ruf um beim Front-Cooking dabei zu sein, die eine oder andere Frage zu stellen und natürlich ihr Feedback dazu abzugeben.
Wie ein R&B-Sänger zu seinem eigenen Burger kam
Auf dem Programm bzw. der Tafel standen vier Burger zur Wahl: Der ‚Hmmmburger‘, ‚Isch liebe disch‘, ‚Bacon Beast‘ und ‚Luther Burger‘ konnten getestet und bewertet werden. Neben dem klassischen Hamburger, dem Franzosen mit Weichkäse und dem vom Guerilla Gröstl inspirierten Burger mit Schinkenmarmelade sorgte aber vor allem der ‚Luther‘ für großes Staunen. Nicht ohne Grund, schließlich kommen hier statt zwei Brötchenhälften Donuts zum Einsatz. Schwer vorstellbar, dafür leicht genießbar. Hier kamen nicht irgendwelche amerikanischen Krapfen mit medium gegrilltem Fleisch in Kontakt. Donut Factory aus Heilsbronn lieferte den Stoff der diesen nach dem R&B-Sänger Luther Vandross benannten American Dream auszeichnet.
Für eine süße Sünde ist allemal noch Platz. In der Nürnberger Kuhmuhne war es einmal der New York Cheesecake, der mich begeisterte. Auch wenn die Gäste im Coworking Space teils zwei oder gar drei Burger schlemmten, fand das Dessert von Coworking Teammitglied Franka großen Anklang: Schokoladeneis in heißem Espresso mit Sahne und Erdbeeren und dazu ein Muffin.
auf höchstem Niveau.“
Wie bereits erwähnt waren den Burger Nerds (Facebook) die Rückmeldungen der Gäste enorm wichtig. Während Sebastian Wolf Speck und Fleisch brutzelte, Salat zupfte, Käse schnitt und Burger baute, kümmerte sich Markus um das Einholen von Meinungen. Hier war ich mit zwei offenen Ohren dabei und bekam das konstruktive Feedback direkt mit. Es wurden dabei keine grundsätzlichen Kritikpunkte geäußert. Die ersten Burger hätten nach Geschmack weniger Tester eine halbe Minute länger auf dem Grill liegen können, vereinzelt war der Wunsch nach etwas weniger Weichkäse zu hören wohingegen sich manch einer vom Bacon Jam einen ganzen Berg gewünscht hätte.
Der letzte Gast, den ich nach seiner Meinung fragte, fügte am Ende an: „Das ist aber jetzt Meckern auf höchstem Niveau.“ Kann man so stehen lassen und dem Projekt Burger Nerd weiterhin so tolle Events wünschen.