Fahrradreifen platt. Was tun?
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Benjamin Männel
Es ist wieder Fahrradzeit. Letztes Mal habe ich schon erklärt, worauf man beim Putzen achten muss. Heute soll es darum gehen, wie man einen kaputten Schlauch austauscht und einen Platten flickt. Letztere Variante ist immer noch preiswerter und produziert weniger Müll. Manchmal ist es aber notwendig einen neuen Schlauch einzubauen. Zum Beispiel bei einem undichten Ventil, oder einem zu großen Loch.
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Bevor es losgeht, solltet ihr euch noch ein paar Werkzeuge bereit legen. Ihr benötigt zwei Radheber, gegebenenfalls einen neuen Schlauch oder eben Flickzeug. Alles kann man für insgesamt etwa 10 Euro in einem Fahrradladen kaufen. Welche Schlauchgröße ihr benötig ist auf dem Mantel zu lesen. Viele Leute fragen welches Ventil sie nehmen sollen. Persönlich bevorzuge ich die französischen Ventile, bei denen man mit einer normalen Handpumpe, aber auch mit vielen Standpumpen den Fahrradschlauch aufpumpen kann. Autoventile hingegen haben den Vorteil, dass man sie an der Tankstelle mit dem Kompressor aufpumpen kann, was einem etwas Arbeit erspart. Dafür sollte allerdings auch eine Tankstelle in Reichweite sein. Bevor man sich für eine Variante entscheidet, stellt sicher, dass die heimische Pumpe kompatibel ist oder lasst euch im Fahrradladen beraten.
1. Rad ausbauen
Man beginnt damit das Rad mit dem Platten auszubauen. Diesmal sind die Leute mit der Kettenschaltung im Vorteil, denn diese Räder haben einen Schnellspanner. Beim Hinterrad muss man aber auch hier darauf achten, dass man die Schaltung auf das kleinste Ritzel stellt. So sollte man das Rad leicht ausbauen können. Die Nabenschaltung muss am Hinterrad teilweise abmontiert werden. Hier ist darauf zu achten, die Einzelteile in korrekter Reihenfolge anzuordnen und keines zu verlieren. In jedem Fall muss die Bremse zunächst gelockert werden. Oft befindet sich dazu ein kleiner Hebel an der Seite. Bei älteren Modellen muss man den Zug aushängen. Mit einem Radheber fährt man zwischen Felge und Mantel und hebelt letzteren heraus. Das untere Ende des Radhebers klemmt man dann an eine Speiche. Mit dem zweiten Heber löst man dann die ganze Seite des Mantels heraus. Nun werden die Sicherungsringe am Ventil abgeschraubt. Jetzt puhlt man den Schlauch vorsichtig heraus. Oft erkennt man das Loch nicht sofort. Darum pumpt man den Schlauch leicht auf, lässt Wasser in eine Schüssel laufen und drückt ihn hinein. Am Loch entweichen Luftblasen. Achtung! Natürlich können auch mehrere Löcher in einem Schlauch sein. Jetzt kann man sich entscheiden, ob es sich lohnt den Schlauch zu flicken. Falls nicht, dann könnt ihr den nächsten Absatz überspringen.
2. Flicken?
Wir haben uns die Stelle mit dem Loch natürlich gemerkt oder markiert. In eurem Flickzeug befindet sich ein kleines Stück Sandpapier. Damit beginnt ihr die Stelle um das Loch herum großzügig aufzurauen. Anschließend wischt man die Stelle sauber und trocken. In der kleinen Tube, die im Flickzeug enthalten ist, befindet sich die Vulkanisierungspaste, die wir ebenfalls großzügig an der Stelle verteilen und ca. zwei bis drei Minuten antrocknen lassen. In der Zwischenzeit können wir uns schon mal einen passenden Flicken aussuchen, oder einen Kaffee kochen. Die Alufolie wird vom Flicken abgelöst und er wird auf die Stelle mit der Paste fest angedrückt. Ganz gut wäre es, wenn man in der Wartezeit von zehn Minuten, etwas Druck auf die Stelle ausübt ohne den Flicken dabei zu verrutschen. Nach der Wartezeit kann man die Folie sehr vorsichtig vom Flicken lösen. Um eure Nerven zu schonen solltet ihr testen, ob der Flicken auch hält, bevor ihr alles wieder zusammenbaut.
3. Rad einbauen
Wer hätte es anders erwartet? Das Ganze muss jetzt auch wieder eingebaut werden. Hebt man den Mantel ein Stück von der Felge ab, kann man sehen, ob dort kleine Steinchen oder Dornen im Mantel stecken, die all die Mühen zunichte machen würden. Damit der neue, oder geflickte Schlauch nicht zwischen Felge und Mantel eingeklemmt wird, pumpen wir ihn jetzt leicht auf. Das Ventil kommt durch das dafür vorgesehene Loch. Der Befestigungsring wird aber noch nicht ganz festgeschraubt. Nun beginnt man am Ventil die lose Mantelseite wieder in die Felge zudrücken. Bei breiteren Reifen kann man das oft mit der Hand erledigen. Alle anderen nutzen hierfür wieder die Radheber, um damit ringsherum die offene Mantelseite einzusetzen. Achtet aber darauf den Schlauch nicht einzuquetschen. Das Rad dreht man nun einmal um die eigene Achse und tippt damit hin und wieder leicht auf, damit sich die Luft besser verteilt und sich der Schlauch in die richtige Position legt. Das Rad wird jetzt wieder eingesetzt und der Verschluss kräftig angezogen. Bei Schnellspannverschlüssen sollte man darauf achten, dass der kleine Hebel nach oben zeigt, damit sich beim Fahren keine Stöcke darin verfangen und den Verschluss lösen. Die Bremse stellt man nun wieder fest, bzw. hängt sie wieder ein. Abschließend pumpt man das Rad kräftig auf. Viele Standpumpen haben dafür ein Barometer mit dem man den Druck exakt bestimmen kann. In der Regel sollte dieser bei drei Bar liegen. Hat man alles richtig gemacht, kann man losradeln. Wenn ihr jetzt aber nicht genau wisst, ob z.B. eure Bremsen noch richtig funktionieren oder ihr andere Probleme mit dem Rad habt, solltet ihr auf jeden Fall beim Fahrradladen eures Vertrauens vorbei schauen und das Bike zur Durchsicht geben.
Viel Spaß beim Basteln.