„Ahoj“ Prag – Mit dem IC Bus von Nürnberg nach Prag
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Cécile Meier
Geht's euch auch manchmal so, dass ihr einfach mal weg möchtet, in eine andere Stadt und am besten in ein anderes Land? Einfach mal andere Leute treffen und in eine andere Kultur abtauchen… So geht es mir recht oft.
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Leider fehlt mir häufig dafür das nötige Geld und vor allem die Urlaubstage, um mir viele Reisen ermöglichen zu können. Deshalb kam das verlängerte Wochenende und der IC Bus der Deutschen Bahn gerade recht. Für nur 38 Euro pro Person kann man inmitten der heutigen Geizgesellschaft schnell und komfortabel von A nach B reisen. Hier schlagen Komfort und Preis ganz klar den vielleicht etwas schnelleren Weg via Flugzeug oder Schnellzug. Die drei Stunden Fahrzeit mit dem Bus bedeuten: viel Platz in Form von Beinfreiheit – wenn man nicht größer als 1,90 m ist – ausreichend Steckdosen und pure Flexibilität, um mit dem Bus überall am Zielpunkt anhalten und aussteigen zu können. Da dies mein erstes Mal mit einem IC Bus war, wusste ich nicht, was auf mich zukommen würde. Mit vielen anderen Reisenden trafen wir uns um halb sechs vor dem Nürnberger Hauptbahnhof.
Mit kleinem Budget nach Prag
Die Warteschlange war bereits recht lang, sodass wir uns anstellen mussten und ich mir so einen Überblick über den Ablauf verschaffen konnte: Als erstes zeigt man sein Ticket (gedruckt oder mobil) der IC Bus Dame vor. In ihrer Uniform gleicht sie eher einer Stewardess, denn einer DB-Zugbegleiterin. Nach einem kurzen Blick auf das Ticket weist sie die reservierten Plätze im Fernbus zu. Vor dem Einstieg muss noch das Gepäck abgegeben werden. Der Fahrer schichtet die vielen kleinen und mittleren Gepäckstücke in den geräumigen Bauch des Busses. Als das alles erledigt war, wollten wir unsere Plätze aufsuchen. Dabei war die Busbegleiterin so nett und sagte „Sie sind oben und ganz vorne“. Ich war ganz aufgeregt und konnte der Frau kaum glauben, denn das wäre ja zu schön. Die Plätze in der ersten Reihe mit bester Aussicht, und das obwohl wir sie nicht im voraus gebucht hatten. Und tatsächlich: Wir hatten die Plätze! Als erstes schön einrichten, Lunchpakete auspacken, Handy raus, Ladegerät bereitgelegt und das WLAN Password eingegeben. Nach ein paar Minuten ging es dann endlich los. Die nette Busbegleiterin hieß uns willkommen und gab uns Informationen über die Fahrt, den IC Bus und unser Ziel Prag. Für ein paar Snacks wie Gummibärchen oder Schokoriegel war gesorgt und auch Softgetränke konnte man sich kaufen. Allerdings rate ich jedem etwas zu Essen mitzunehmen, denn eine Rast wird während der Fahrt nicht gemacht.
Große Menschen sollten die Toilette des Busses wenn möglich meiden, da sie wirklich sehr klein und eng ausgefallen ist. Die Fahrt war überaus ruhig und entspannt; ich konnte tolle Landschaften genießen, in meinen mitgebrachten Zeitschriften schmökern und sogar ein wenig die Augen schließen. Kaum aufgewacht fieberte ich der letzten, halbstündigen Etappe nach Prag entgegen: durch den westlichen Teil von Prag, über die Moldau bis zum Hauptbahnhof. Ankunft 21.30 Uhr. Etwas müde und mit mehr als sieben Sachen ging es dann mit dem Taxi zum Hotel namens Mosaic House, einer Mischung aus Hotel und Hostel. Sehr schön designed und mit abendlicher Live-Musik bot das Hotel ansprechende Unterhaltung an.
Der Karfreitag begann mit einem leckeren und vitaminreichen Frühstück im Hotel-Restaurant. Frisch gestärkt ging es dann in die Prager Altstadt. Erster Stopp war der Old Town Square mit der weltberühmten „astronomischen Uhr“, vor der sich hunderte Menschen tummelten, um dem stündlichen Läuten zu lauschen. Nun hieß es sich zu beeilen, denn mein Guide wartete schon vor dem Pendant zur weltberühmten Madame Tussauds Ausstellung, dem Prager Wachsmuseum, um mir die Geschichte und Hintergründe der Altstadt zu erzählen.
Anschließend ging es ab zum Bus, mit dem ich über die Moldau hoch zur alten Prager Burg fuhr. Dort – welch' Überraschung – wartete schon der nächste Guide auf mich. Tom, gebürtiger Prager, erzählte mir viel über den tschechischen Präsidenten inklusive seines Alkoholkonsums, seiner Verbindung zum scharf kritisierten russischen Präsidenten Vladimir Putin und natürlich jede Menge geschichtliche Informationen zur Prager Burg, der Festung und des St. Veitsdoms . Nach einer wohltuenden Stärkung ging mein Weg weiter zur, neben der Brooklyn Bridge in New York und der Golden Gate Bridge in San Francisco, wohl berühmtesten Brücke weltweit: der Karlsbrücke. Ich hatte das Gefühl an diesem Tag bestand Prag und besonders die Karlsbrücke nur aus Menschen. Einheimische, Touristen und Straßenkünstler bevölkerten die Flussquerung und boten so eine einmalige Atmosphäre inmitten dieser wunderschönen und geschichtsträchtigen Stadt.
Neben des IC Buses war das Boot ein weiteres Verkehrsmittel, das ich am nächsten Tag im Zuge der Guided Prague Tour nutzte. Hier konnte man Prag nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen und betrachten. Die Karlsbrücke zu überqueren war schon ein Highlight, aber diese auch zu unterfahren und vom Fluss aus zu bestaunen war definitiv ebenso sehenswert. Nach dieser Bootsfahrt machte ich mich auf den Weg, um meine Shopping-Lust zu befriedigen und stieß dabei auf sehr viele kleine und süß eingerichtete Interior-, Schmuck- und Lederwarengeschäfte. In letzteren habe ich mir gleich eine Laptop-Ledertasche für die Uni gekauft bzw. kaufen müssen: Sie war einfach nur super schön! An Souvenirs kam ich natürlich auch nicht vorbei, aber dafür bot Prag mehr als genug Möglichkeiten. Den Ostersamstag nutzte ich aber nicht nur zum shoppen, sondern ließ mir einen weiteren sehenswerten und sehr schönen Flecken von Prag zeigen: das Jüdische Viertel. Der gebürtige Londoner führte mich zu den letzten verbliebenen Synagogen Europas, dem jüdischen Friedhof und gab viele Hintergrundinformationen preis. Besonders beeindruckend fand ich die Architektur des Viertels. Die meisten Gebäude wurden um 1905 erbaut und beheimaten nun, nachdem dies vor Jahrzehnten ein eingezäuntes Viertel für die Juden war, Designer-Boutiquen wie Dior, Chanel und Louis Vuitton.
Nach dieser wirklich beeindruckenden und auch nachdenklich stimmenden Führung besuchte ich abends die Ballettvorstellung „Schwanensee“ in der Prager Staatsoper. Der Besuch ergab sich mehr oder weniger zufällig, da wir an dem alten Gebäude vorbeiliefen und mir die Werbeplakate mit der schönen Ballerina ins Auge fielen. Da ich Ballett super gerne mag, warf ich einen genaueren Blick auf die Vorstellungszeiten. Die nächste Vorstellung würde in einer halben Stunde beginnen. Mein Entschluss stand fest: Ich muss da hinein. Es lohnte sich wirklich und war ein weiterer Höhepunkt dieses Tages. So verstrichen die Tage. Den Sonntag schlenderten wir über die zahlreichen Märkte, fotografierten, saßen in verschiedenen Restaurants und genossen die Sonne. Am späten Nachmittag fand ich mich mit meinem Gepäck und allerlei neu gekauften Sachen wieder am IC Bus der Deutschen Bahn in Richtung Heimat - Nürnberg - ein. Diesmal hatten wir nicht den Luxus der ersten Reihe - schade -, aber dennoch voll okay. Wir hatten genauso viel Platz wie auf der Hinfahrt und die Möglichkeit zum Aufladen der strapazierten Akkus von iPad und iPhone.
Ich kann jedem einen Kurztrip nach Prag und die Fahrt mit einem IC Bus nur wärmstens empfehlen. Auch Markus hat seine Erfahrungen mit dem IC-Bus in dem Artikel „Meine Erfahrungen mit dem Bahn IC-Bus” passend formuliert.