Fränkische Weihnacht in Mönchsondheim
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl
Den Nürnberger Christkindlesmarkt habe ich in diesem Jahr ein paar mal besucht. Wer von Menschenmassen bereits über diesen Weihnachtsmarkt in Nürnberg geschoben wurde, der kann nachvollziehen, dass man sich zur Abwechslung nach einem gemütlichen kleinen Weihnachtsmarkt sehnt. Kleinere Weihnachtsmärkte vor allem im Landkreis Fürth oder im Nürnberger Umland standen in den vergangenen Jahren schon auf dem Programm. Es wurde Zeit nach einem neuen Weihnachtsmarkt Ausschau zu halten.
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In der Kategorie "Märkte und Basare" eines gedruckten Veranstaltungsheftes stieß ich auf die Fränkische Weihnacht Mönchsondheim. Das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim war als Veranstaltungsort ausgeschrieben. Auch wenn der mittelfränkische Winteranfang statt Schnee am 4. Advent nur einen regenreichen Sonntagnachmittag bot, hielt mich und meine Familie das nicht davon ab die Fahrt nach Mönchsondheim in der Nähe von Iphofen anzutreten.
Das Kirchenburgmuseum war bereits an der Bundesstraße nach Würzburg gut ausgeschildert und am Ortseingang von Mönchsondheim gab es einen Parkplatz für die Besucher des Kirchenburgmuseums. Der Regen gönnte sich pünktlich zur Ankunft eine Pause und so konnten wir trockenen Fußes den halben Kilometer durch das kleine Dorf laufen. Auf dem Weg fielen uns Menschen mit festlichen Trachten und Instrumentenkoffer-tragende Musiker auf. Da schien ja ein besonderer Weihnachtsmarkt auf seine Besucher zu warten.
Um gleich unseren Irrtum vorwegzunehmen: Bei der Fränkischen Weihnacht in Mönchsondheim handelt es um keinen Weihnachtsmarkt. Stattdessen findet in der kleinen Pfarrkirche oben auf dem Gelände des Kirchenburgmuseums ein besinnliches Abschlusskonzert der Adventszeit und Auftakt des Weihnachtsfestes statt. Vorbei an niedrigen schiefen moosbewachsenen Vordächern von Handwerkstätten im Hof des Museumsgeländes zeigte ein Blick in die offen stehende Kirchentür, dass hier alle Plätze restlos besetzt waren. Über eine hölzerne Außentreppe versuchten wir unser Glück im oberen Geschoss. Ein paar Kirchenbänke waren auf der Empore ebenso belegt und die übrigen freien Sitzreihen durch Zettel mit der Aufschrift "Posaunenchor" reserviert. Neben der Kirchenorgel waren jedoch noch wenige Stühle gestapelt und so klärte sich das Platzproblem von selbst.
Die Mönchsondheimer Kirche war liebevoll geschmückt. Ein großer Christbaum im Altarraum teilte sich den knappen Platz mit den drei fränkischen Pfarrgass-Sängern, dem Duo Frank und Iris Bluhm mit Akkordion und Flöte sowie Dekan Martin Ost. Pünktlich um 16 Uhr kehrte mit dem Läuten der Glocken beschauliche Ruhe in das Kirchenschiff ein. Der Posaunenchor Mönchsondheim stimmte "Macht hoch die Tür" an und ein wunderschöner Spätnachmittag begann. Geboten wurde bei der alljährlich stattfindenden Veranstaltung ein abwechslungsreiches Programm aus musikalischen Vorträgen und feierlichen Texten. Und schließt man beim Zuhören der Klänge der Zitter die Augen, wähnt man sich in der Stube einer schneebedeckten Alpenhütte.
Beendet wurde die idyllische Fränkische Weihnacht in der mittelalterlichen Pfarrkirche mit dem gemeinsamen Singen von "O du fröhliche". Beim Verlassen der Kirchenburg brannten auf den Stufen vorm Kassenhaus einige Holzscheite und an einem Glühweinstand konnte man sich innerlich wärmen. Die Fränkische Weihnacht in Mönchsondheim ist eine kostenlose Veranstaltung bei der allerdings um Spenden zur Deckung der Unkosten gebeten wird. Es lohnt sich nicht nur der Besuch, sondern auch die Spendenkörbe großzügig zu füllen.
Eine Übersicht über die interessantesten fränkischen Wanderwege, Feste, Seen, Restaurants, Museen und darüber hinaus findet ihr auf unserer Themenseite „Sehenswertes in der Region Nürnberg“.