40 Designer präsentieren in der alten Quelle
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl mit Bildergalerie
Das alte Quelle-Areal in Nürnberg hat einen neuen Investor. Das ist lediglich eine Randnotiz, die in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich noch mehr Relevanz erhalten wird. Denn das der im Moment zu großen Teilen leer stehende gelbe Backstein-Koloss an der Fürther Straße sich verändern wird, so viel sei gewiss. Dem neuen, im Übrigen portugisischen, Investor sei empfohlen in seinem Konzept die vielschichtigen künstlerischen Bestrebungen und Projekte zu berücksichtigen und im Idealfall zu stärken. Denn dass in der Quelle als Gebäude und den Künstlern vielfältiges Potential steckt, wurde im Rahmen von Supermart und Quellkollektiv bereits unter Beweis gestellt.
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Weiteres Kreativpotential wurde am dritten Septemberwochenende gleich in 40-facher Ausführung der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei 'Frisches Design' präsentierten 40 Designer aus den unterschiedlichsten Sparten sich und ihre Produkte der interessierten Öffentlichkeit.
Drüben auf der gegenüberliegenden Seite der Fürther Straße öffneten an diesem Wochenende zahllose Künstler ihr Ateliers im Rahmen von 'Offen auf AEG'. In diesem Jahr hatte ich dafür leider keine Zeit. Trotzdem startete ich in diesen Samstag mit einem leckeren Espresso bei der Eröffnung der zweiten Rösttrommel. Nach ein paar angenehmen Gesprächen traf ich beim Aufbrechen zufällig Thilo Schumann und wir gingen gemeinsam rüber zur alten Quelle.
Empfangen wurden wir vom Duft der extra eingerichteten Kantine und nachdem die zwei Euro Eintritt bezahlt waren (Einnahmen gingen an einen kreativen Verein) ging die Entdeckungstour los. Auf einer kleinen Bühne stellte gerade jemand den Heliotheapieautomat vor und ein paar Meter weiter präsentierte die junge Nürnberger Designerin Jülide Dede ihre Mode in Verbindung mit einem Foto-Shooting. Es folgten illustrativ verzierte Tassen und Teller mit haptisch interessantem Kontrast aus glattem und rauhen Porzellan, Taschen aus Filz und Designmöbel aus Kunststoff. Auch Kleidung für Kids, bedruckte Shirts sowie Teppiche gab es. Wir ließen uns von der Produktdesignerin Edith Schuster aus Nürnberg ihre Greenimals (Pflanzenschmuck in Tierform) erklären und schauten zu wie sich auch die Besucher bei Designation, einer Mitmach-Werkstatt, mit unterschiedlichsten Materialien kreativ austobten.
Persönlich sind mir von diesem Besuch bei 'Frisches Design' in Nürnberg insbesondere die Leuchten aus Zollstöcken sowie die herrlich aufbereiteten Fahrräder in Erinnerung geblieben. Bleibt zu hoffen, dass noch viele Veranstaltungen in dieser oder anderer Form im zweitgrößten leer stehenden Gebäude Deutschlands (nur der Flughafen Tempelhof in Berlin ist noch größer) folgen werden. Nachdem der Investor von den über 200.000 Quadratmeter nach Vorgabe der Stadt Nürnberg "nur" knapp 20.000 Quadratmeter für ein Einkaufszentrum nutzen darf, sollte er in jedem Fall einen Teil der restlichen Flächen für die Kreativszene der Region zur Verfügung stellen können.