Hollywork - Walz für die Digital Natives
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl
22 Grad Celcius. Schmale Altstadtgassen. Wechselbad von Sonnenflut und Schattenspiel. Farbige Fassaden. Milchkaffee und Tapas-Bars. Free WIFI. Wenn du jetzt an Arbeit denkst, dann bist du hier genau richtig. Falls nicht: Dann lass dich inspirieren.
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Inspiration ist die Grundvoraussetzung für kreative Arbeit. Erst aus Inspiration entstehen Ideen, wachsen konkrete Projekte und Chancen für Innovationen. Möchte man kreativ arbeiten, gilt es einen Nährboden für Inspiration zu schaffen. Inspiration hat es schwer in vertrautem Umfeld. Dort wo man ständig ist, besteht die Gefahr auf eingetretenen Pfaden zu verbleiben – faktisch im Kreis zu laufen. Es gilt auszubrechen, den Blickwinkel zu verändern, neue Sichtweisen zu gewinnen. Schmale Altstadtgassen helfen dabei.
Inspiration als Schlüssel
Wie lässt sich der tägliche Arbeitsrhythmus verändern, um Platz für Inspiration zu schaffen? Nun, zunächst einmal ist der Arbeitsrhythmus an sich eine Hürde. Ich verstehe unter Rhythmus eine wenig flexible Systematik. Abläufe ähneln sich oder sind gar starr. Hingegen hilft es, Meetings außerhalb von Besprechungsräumen abzuhalten. Damit habe ich beste Erfahrungen gemacht. Der gemeinschaftliche Spaziergang im Park oder der Kaffee in der Bar um die Ecke sind äußerst förderlich um den Kopf frei zu bekommen. Auch neue Arbeitswelten tragen dazu bei. Erfreulicherweise haben einige Unternehmen das erkannt, verinnerlicht und mit der Umsetzung begonnen. Open Space ist das Schlagwort der Stunde. Eine gesunde Mischung aus Transparenz und Rückzugsmöglichkeiten schafft die Grundlage für Arbeitsplätze ohne Hürden. Auch Coworking Spaces leisten einen gewichtigen Anteil an der Arbeitswelt von morgen und sollten in den Gedanken innovativer Personalmanager eine tragende Rolle spielen. Free WIFI ist dafür eine gute Voraussetzung.
Blick zurück
Die Walz ist eine alte Tradition. Handwerksgesellen machten sich nach Abschluss ihrer Lehrzeit auf zu den Wanderjahren. Die eigenen Fähigkeiten (heute würde man Skills sagen) durch praktische Arbeit in der Fremde zu verbessern, war sicher der Hauptgrund für die Walz. Ein sicherlich gern gesehener Nebeneffekt: der Blick über den Tellerrand. Wer es wagt besagte eingetretene Pfade zu verlassen, der verändert die Sicht auf Etabliertes. Dies scheinen die Chefetagen im 17. und 18. Jahrhundert erkannt zu haben. Denn die Walz war zwischen Mittelalter und Industrialisierung eine Wanderpflicht. So zogen junge Schreinergesellen, Bildhauer und Angehörige anderer Zünfte durch Reichsgebiete und darüber hinaus durch ganz Europa. Ob sie in Tapas-Bars eingekehrt sind, ist mir nicht bekannt.
Möglichkeiten schaffen
Verpflichtungen sind meistens unangenehm. Auch Arbeitnehmer lassen sich vermutlich ungern in die Pflicht nehmen. Das Prinzip der Walz 1:1 zu übernehmen würde daher aller Voraussicht nach scheitern. Hier komme ich auf die Inspiration zurück. Sich an Bewährtem zu orientieren und zu individualisieren führt womöglich eher zum Erfolg. Es gilt das jahrhunderte alte Prinzip der Wanderschaft ins 21. Jahrhundert zu transformieren. Milchkaffee kann dabei nicht schaden.
Inspiration für Hollywork
Im Herbst 2013 machte sich eine Handvoll Aktive der Nürnberger Web- und Kreativszene per Flugzeug auf den Weg nach Spanien. In den folgenden Tagen folgte in meinem Facebook-Stream ein bunter Blumenstrauß von Fotos einer sonnigen Terrasse mit MacBook-Armada, Pool unter blauem Himmel und einigem mehr. Während man selbst im trüb kalten Franken sitzt, wecken Bilder von kurzen Hosen tragenden Web-Workern Fernweh und Begehrlichkeiten es ihnen gleich zu tun. Denn wie wir später im persönlichen Gespräch erfahren haben, ging es nicht um "Urlaub" wie es manch Kommentierer auf Facebook mutmaßte. Vielmehr steckte der Vorsatz dahinter unter Büro-untypischen Bedingungen mit freiem Kopf an Projekten zur arbeiten, denen im Alltag zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird.
'Nürnberg und so' macht Hollywork
Wir waren also inspiriert. Aus Inspiration sollten Taten folgen, sonst sind sie nichts wert. Zumindest ist dies unser Standpunkt und so beschlossen wir Ende letzten Jahres uns für eine Woche nach Südspanien zu verabschieden. Warum? Wir haben mit 'Nürnberg und so' viel vor und schaffen neben der täglichen Arbeit in unser beider Jobs keine großen Sprünge. Natürlich haben wir in den letzten 1,5 Jahren viel erreicht. Wir sind happy über die hohe Aufmerksamkeit und das konkrete Feedback. Wir sehen uns bestärkt und möchten dran bleiben. Das ist einerseits der längst überfällige Wechsel auf responsives Webdesign – Inhalte werden jeweils für Smartphones, Tablets und Desktop-Computer optimal dargestellt – oder eine noch lesefreundlichere Aufbereitung von Texten und Bildern. Aber auch die konzeptionelle Weiterentwicklung von Podcast und Online-Magazin im Allgemeinen sollen während unserer Hollywork-Woche nicht zu kurz kommen.
So sitzen wir nun in einer wunderschönen sonnendurchfluteten Wohnung in den engen Altstadt-Gassen von Malaga. Bei 22 Grad und einer leichten Briese haben wir bereits die ersten Milchkaffees genossen, im Schatten der Palmen am Hafen neue Ideen reifen lassen und bei Free WIFI selbst in der kleinsten Tapas-Bar die Vorzüge unserer durchaus online-fixierten Arbeitsweise nutzen können.