Kunst, Genuss und Musik – Das Sommerfest der AdBK Nürnberg
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Natalie Sevostianov mit Bildergalerie
Wenn der Ausstellungszeitraum sich vom 3. bis zum 6. Juli zieht: Wann meint ihr sollte man am besten zur Jahresausstellung in die Akademie der Bildenden Künste gehen? – Richtig. Am 5.7. zum Sommerfest! So schlägt man alle Fliegen mit einer Klatsche, d.h. sieht sich die besten Werke der heimisch Studierenden an, isst und trinkt sich am umfangreichem Buffet satt und trifft den einen oder anderen Bekannten, um den Abend feiernd bei der Mensaparty zu beenden.
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Doch für die Unwissenden unter euch, zuerst ein paar Fakten über die AdbK (Akademie der bildenden Künste Nürnberg). Diese wurde 1662 mitten im Nürnberger Waldgebiet gegründet und war somit die erste Kunstakademie im deutschsprachigem Raum. Heutzutage wurde etwas drumherum gebaut, doch der damalige Freiheitsgeist ist bis heute erhalten geblieben und manche munkeln diesen ab und zu zwischen den transparenten Pavillons fliegen gesehen zu haben. Es herrscht ein freier Diskurs in den Klassen, Studenten sollen somit zwanglos und selbständig ihr Können zwischen Theorie und Praxis steigern. Einmal im Jahr präsentieren die schaufreudigen Künstler unter den ca. 300 Studierenden ihre würdigsten Arbeiten der Außenwelt. Und laden Freunde und Bekannte, aber auch einfach nur Kunst- und Kulturbegeisterte in ihren „verwunschenen Kunstwald“ ein.
Peinlicher weise muss ich zugeben, dass dies mein erster Besuch bei der Jahresausstellung war und ich einerseits keinen Vergleich zu den Vorjahren habe. Andererseits kann ich meine Meinung unabhängig von der Vergangenheit schildern. Jedoch möchte ich euch meine bösen Vorurteile, mit denen ich im Gepäck eingeschlendert bin, nicht vorenthalten. Ich war mir zu hundertundeinem Prozent sicher, dass ich mich bei der Veranstaltung wie „Alice im Hipsterland“ fühlen werde. Ich konnte die engen Röhrenjeans und den leichten Mentolduft der nie verglimmenden Zigaretten förmlich riechen. Zu meinem Erstaunen, musste ich jedoch feststellen, dass das Publikum keine homogene Hipstermasse darstellte, sondern sich in allen Hinsichten unterschied. Klar, man traf öfter im Außenbereich rauchende Menschen, die verwirrende Sprüche von sich gaben und auch lauter Grinsekatzen, die halb bei der Sache waren. Dennoch gab es reichlich Menschen, die an der Kunst an sich interessiert waren und somit eine gute Gesellschaft abgaben. Und ich bin auch kein einziges Mal vom Essen gewachsen oder geschrumpft... nun ja aller höchstens in die Breite. Also verwarf ich meine „Alice im Hipsterland“-Vorstellung schnell und war wieder Natalie im Kunst- und Unterhaltungsparadies.
Ja, die Kunst, diese war sehr vielfältig, von Ölmalereien über Skulpturen, Fotografien bis zu Installationen und der modernsten aller Künste gab es alles zu sehen. Somit konnte auch der leidenschaftlichste Kritiker mindestens eine ansprechende Sache für sich finden und diese für immer in sein Gedächtnis speichern. Denn das gute an Kunst ist ja, dass man diese immer kritisieren kann, denn „Oh mein Gott, so was kann doch jeder mit der linken Hand malen“ hört man heutzutage an jeder Ecke, doch zu viele Arbeiten hätte ich nicht einmal mit zwei Händen und einer Nase nachmachen können. Was mir persönlich sehr ins Auge stach: Die Werke strahlten im Vergleich zur Ohm-Ausstellung vor Kommerzfreiheit und ließen die Kunst Kunst sein.
Ein weiterer Höhepunkt waren mehrere Liveacts und Performer, die das auf die Mensaparty wartende, kauende Publikum mehr als genug unterhielten. Und mit kauende, meine ich nicht das gewohnte Kaugummikauen, sondern das verschlingen des vielfältigen Essensangebotes. Von Wurst bis vegan war für jeden Geschmack etwas dabei und wer dann doch irgendwann satt war, machte sich ans Trinken oder Pre-Trinken vor der berühmten Mensafeier. Diese war überfüllt mit tanzenden Menschen und guter Musik, präsentiert von Phillip Illitsch und Christian Neumann.
Empfehlen kann ich die Jahressausstellung der Akademie der bildenden Künste an etwa jeden, der die Talente von morgen (manche eher übermorgen) bestaunen möchte. Davon hat die Akadamie meiner Meinung nach jede Menge.
Bilder von der Jahresausstellung 2014 der AdbK Nürnberg
Fotos von Markus Teschner