Mischen und rühren – wie ein Podcast entsteht
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Markus Wolf
Es gibt sehr viele Suchtreffer, wenn man nach diesem Thema auf Google sucht. Aber wie kann ein zukünftiger Podcaster denn nun herausfinden, welche technische Ausstattung die Richtige für ihn ist? Auf vielen Seiten zu diesem Thema wird immer der gleiche Inhalt vermittelt: "Es kommt darauf an, was du machst" und aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, einmal unser "Was du machst" mit dem "kommt darauf an" zu verbinden und aus dem technischen Alltag eines Podcaster-Teams zu berichten.
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Worauf kommt es nun wirklich an
Diese Antwort ist recht einfach, es kommt auf das hören an. Wie störend ist es, wenn während der ganzen Sendung ein Rauschen im Hintergrund hörbar ist oder jeder neue Gesprächsbeginn von einem Knacken begleitet wird. Das stört gewaltig und genau darauf kommt es an, auf gute Audioqualität.
Fangen wir mal an
Zu aller erst haben wir uns die Frage gestellt, wie und wo möchten wir unsere Gäste interviewen. In einem Studio oder vor Ort? Diese Frage ist sehr wichtig, denn für jede Situation sind andere technische Geräte notwendig. Im Studio braucht man nicht alles mit sich herum zu schleppen, vor Ort dagegen hat man es mit wechselnden Bedingungen zu tun. Wir haben uns entschieden, unsere Gäste in Ihrem gewohnten Ambiente zu besuchen und vor Ort bei Ihnen den Podcast aufzunehmen. Um schon mal vorne Weg einen Tipp zu verraten, das Wichtigste überhaupt ist unsere 25 Meter lange Kabeltrommel :-), denn ohne diese wären bestimmt die Hälfte der Aufnahmen nicht möglich gewesen. Also ihr seht, manchmal sind es die kleinen Dinge, die entscheidend sind - bei uns sind es sehr viele kleine Dinge.
Also wie nun! Erzählt doch mal…
Okay, okay… Da wir uns entschieden haben, den Gast vor Ort zu besuchen, muss alles von zwei Personen auf einmal getragen werden können. Das ist eine sehr wichtige Voraussetzung, denn an vielen Orten steht zwar Platz zur Verfügung, aber der Weg dorthin ist länger oder manchmal sind die Parkplätze nur sehr schwer zugänglich. Dafür haben wir eine große durchsichtige Kiste, einen Koffer für das Mischpult, die Kabeltrommel und die Mikrofonständer. Dazu kommt noch wechselndes Foto-Equipment, das wir auch immer einplanen. Nicht zu vergessen sind natürlich die zahlreichen EDV Geräte, unter anderem ein MacBook Air zur Aufnahmespeicherung und eines noch als Backup.
Eine weitere Frage, die wir uns im Vorfeld stellten, ist: Wie möchten wir unser Gespräch führen? Sitzen wir gemütlich in einer Runde am Tisch oder führen wir das Interview nach dem Prinzip zwei gegen einen :-). Natürlich möchten wir in einer lockeren und gemütlichen Atmosphäre unser Gespräch führen, die es uns auch ermöglicht, gleichzeitig noch begleitende Aktionen zu realisieren - siehe Interview mit Matthias Heyder. Voraussetzung dafür sind dann Mikrofone, bei denen man den Winkel einstellen kann, in dem die Worte eingefangen werden. Kondensator-Mikrofone eignen sich dafür ganz hervorragend, da man dort eben diesen Winkel einstellen kann (z.B. 60°, 90° und 120°). Wir verwenden dafür ein Superlux S241, Echt-Kondensator Kleinmembranmikrofon, das auf einem Millenium DS-10, einem kompakten Dreibein Tisch-Mikrofonstativ steht und Daniel und unsere Gäste gespannt anlächelt. Wir haben die Mikrofone auch noch einigermaßen erschütterungssicher mit einer Spinne verschraubt und zur Sicherheit auch einen Windschutz und Plop-Killer standardmäßig im Einsatz.
Techniker bewegen sich nicht
Da es meine Aufgabe ist, das Mischpult zu bedienen und gleichzeitig auch das Ausgangssignal zu überwachen, ist mein Arbeitsplatz doch eher statisch. Das bedeutet, dass ich mich nur wenig während der Sendung bewegen kann. Aus diesem Grund habe ich mich - auch wegen persönlichen Vorlieben - für einen anderen Mikrofontyp entschieden, ein Großmembran-Mikrofon. Ich verwende dafür ein the t.bone SC 400 Studio Großmembran Mikrofon inkl. Spinne und the t.bone MS 180 Plop-Killer an einem K&M 27105 Mikrostativ. Ich finde, die Stimmte klingt voller und satter aus einem Großmembran-Mikrofon, als aus einem Kondensator-Mikrofon, aber das kann auch nur ein subjektives Gefühl sein. Die Mikrofone werden jeweils über ein Cordial CTM 5 FM-SW, vollprof. Mikrofonkabel, 500cm, XLR an das Mischpult Behringer Xenyx X1204 USB angeschlossen und darüber auch mit Strom versorgt (48 Volt Phantompower).
Break - Einmal während einer Aufnahme
Bis zu unserer vierten Sendung hatten wir andere Kabel im Einsatz. Wiederholt tauchte das Problem auf, dass wir aus welchen Grund auch immer, komisches Knacken und Rauschen in der Ausgabe hatten - es kam und ging ohne erkennbaren Grund. Als wir dann die Sendung mit Michael aus dem FabLab Nürnberg hatten, war alles zu spät und das Rauschen ging nicht mehr weg. Nach einigen Minuten herum probieren und Tests haben ich dann herausgefunden, dass es am Kabel lag. Weil wir auch kein Backup-Kabel zur Verfügung hatten, mussten Daniel und ich den Podcast noch mit einem einzelnen Mikrofon zu Ende bringen. Aus dieser Erfahrung heraus, haben wir jetzt immer zwei Backup-Kabel dabei und alle Kabel durch bessere ersetzt.
Und weiter mit der Technik
Damit ich exakt höre, was aufgenommen wird und welche Störgeräusche eventuell dabei sind, habe ich das Ausgangssignal direkt mit dem Kopfhörer: THE T.BONE HD 990D verbunden und verfolge die Sendung parallel über diesen Kopfhörer.
Das Mischpult, in dem alle Mikrofone zusammen laufen, ist über USB an ein Macbook Air angeschlossen, in dem wir mit Garageband alles aufnehmen. Wir speichern auch das Vorgespräch, damit wir vielleicht noch die ein oder andere Anekdote für den Artikel haben. Wir brauchen effektiv zwar nur zwei Stromanschlüsse, einen für das Mischpult und einen für das MacBook Air, aber wer weiß, was noch so alles kommt. Ein kleiner Tipp am Rande, schaltet eure Mobiltelefone unbedingt auf Flugmodus, da es je nach Funkmodus zu diesen bekannten Störgeräuschen kommen kann, selbst wenn man nur UMTS nutzt.
Im Anschluss an die Sendung nehmen wir noch die Fotos auf und stimmen vielleicht noch den ein oder anderen Inhalt ab. Wichtig für uns ist auch das Feedback des Gastes und ob wir im Gespräch das ein oder andere Thema noch weiter hätten vertiefen sollen.
Nach der Sendung
Der erste Schritt bei der Nachbearbeitung ist, das Material !OHNE FILTER! einfach als unkomprimierte Audio Datei zu exportieren. Im Anschluss wird diese Datei dann in ein bestehendes Garageband-Projekt importiert und als neue Sendung abgespeichert. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich vielleicht Logic zur Audiobearbeitung benutzen sollte, bin aber vorerst davon abgekommen, da ich bis jetzt noch nicht an die Grenzen von Garageband gekommen bin. Zwar gibt es die ein oder andere Problematik, gerade bei einer feinen Bearbeitung der Audio-Schnipsel, aber das kommt zum Glück nur sehr selten vor.
Falls es zum Schluss noch notwendig ist, den ein oder anderen Bereich am Anfang oder Ende vor der Veröffentlichung abzuschneiden, verwenden ich dafür WireTap Studio. Der Podcast wird dann jeweils einmal als m4a (AAC / 128kbps) und einmal als mp3 Datei (128kbps / Variable Bitrate) komprimiert zur Verfügung gestellt.
So, das war es nun
Ich hoffe, dieser kleine Einblick in die Technik hinter unserem Podcast hat euch gefallen und ihr konntet vielleicht für eure eigenen Projekte einige Informationen herauslesen. Wenn Ihr technische Fragen zum Inhalt des Artikels habt, dann stellt diese bitte als Kommentare und ich versuche sie dann zu beantworten.