Besuch im Städtischen Museum Zirndorf mit Nivea-Sonderausstellung
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Daniel Bendl mit Bildergalerie
Am eigenen Geburtstag ins Museum zu gehen mag zwar ungewöhnlich sein, aber wer will schon gewöhnliche Geburtstage erleben? Die Museumslandschaft in der Metropolregion Nürnberg ist vielfältig und das Zirndorfer Museum kannte ich bis dato noch nicht. Angelockt wurde ich von der noch bis September 2013 laufenden Sonderausstellung "Nivea – über 100 Jahre jung". Als jemand, der sich jeden Tag beruflich mit Marken und Werbung beschäftigt, ist die Hamburger Marke Nivea ein Paradebeispiel für erfolgreiche Markenkommunikation und damit mehr Kür als Pflicht. Aber alles der Reihe nach.
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Das Museum Zirndorf liegt im wunderbar sanierten Altstadtbereich der mittelfränkischen Spielzeugstadt. Das prächtige Fachwerkhaus bietet auf drei Etagen Platz für Ausstellungen. Im Erdgeschoss vermitteln zahlreiche Vitrinen und eine nachgestellte Spielzeugmacher-Werkstatt einen interessanten Einblick in die lokale Spielzeugmacher-Industrie. Es waren vor allem Produzenten von Kreiseln, Trompeten, Musikdosen und Spielzeugautos aus Blech, die Zirndorf den Ruf einer echten Spielzeugstadt verpassten – ein Merkmal, dass Zirndorf mit vielen anderen Städten im Großraum Nürnberg teilt. Von den zahlreichen Blechspielzeug-Manufakturen ist heute zwar nichts mehr übrig, aber der Stolz vergangener Tage setzt sich bis heute fort und spiegelt sich beispielsweise im Stadtlogo von Zirndorf wieder. Die Silhouette eines Spielzeugkreisels mit dem Slogan "Hier dreht sich was" zeugt von damals und soll vermutlich den Anspruch etwas bewegen zu wollen transportieren.
Über eine herrlich alte Treppe mit krummen knarzenden Stufen wechselte ich von der "Spielzeugabteilung" hinauf in den stadtgeschichtlichen Bereich. Nach einem Zeitsprung von knapp 400 Jahren begegnete mir Wallenstein und König Gustav II. Adolf von Schweden. Da die Zirndorfer Alte Veste eine entscheidende Rolle im dreißigjährigen Krieg spielte, dreht sich im Obergeschoss des Museums in Zirndorf alles um die Themen Lagerleben, Schlachtenverläufe und resultierende Schicksale der Zirndorfer Zivilbevölkerung.
Im Dachgeschoss mit dunklen Balken sah ich mir schließlich besagte Nivea-Ausstellung an. Neben aufschlussreichen firmenhistorischen Hintergründen der Firma Beiersdorf AG aus Hamburg war es vor allem die immense Menge an Ausstellungsstücken die beeindruckte. Die beleuchteten Vitrinenschränke sind ein wahres Eldorado für Fans und Interessierte der Kultmarke mit der blauen Dose. Neben den bekannten Creme-Dosen finden sich hier Pflegeprodukte in einer solchen Vielzahl, dass die Zeit beim bewundern der hisorischen Verpackungs-Designs wie im Flug verging. Einige Stationen zum zuhören und zusehen sowie Rätsel lösen machen die Sonderausstellung zu einem wahren Familienerlebnis. Und sollte es für den einen oder anderen kleinen Museumsbesucher trotz allem zu langweilig sein: An der alten Holztreppe steht jede Menge Spielzeug um sich die Zeit zu vertreiben.
Wer steckt eigentlich hinter einer solchen Sonderausstellung? Wer sammelt so unglaublich vielfältige Stücke rund um eine Hautpflege-Marke? Hat vielleicht der Hersteller selbst geschickt die Ausstellung in Zirndorf als Werbeplattform getarnt? Meine diesbezügliche Neugier stillte die nette Dame am Museumsempfang: Ein fränkischer Privatsammler zeigt in Zirndorf ein Drittel seiner beeindruckenden Nivea-Sammlung.