Fahrradkauf leicht gemacht
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Benjamin Männel
In den letzten beiden Beiträgen habe ich versucht zu erklären, wie man sein altes Fahrrad richtig fit macht und empfohlen, bei weiteren Problemen einen Fahrradladen aufzusuchen. Was, wenn der euch aber nicht mehr weiter helfen kann? Was, wenn das Rad komplett über den Jordan gegangen ist oder eine Reparatur nicht mehr lohnt? Dann wollt ihr euch sicher ein neues Fahrrad kaufen. Heute möchte ich euch ein paar Tipps geben, worauf ihr bei einem Fahrradkauf achten müsst.
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Fahrradrecycling
Für den kleinen Geldbeutel ist es sicher besser ein gebrauchtes Rad zu kaufen. Ihr bekommt meist etwas ältere Modelle, die aber noch gut erhalten sind und für Fahrten in der Stadt vollkommen ausreichen. Gerade in Nürnberg findet man viele Händler und Werkstätten, die günstige, reparierte Räder anbieten. Der Kauf beim Händler bietet den Vorteil, dass die Drahtesel schon gewartet und fahrbereit sind. Das ist bei privaten Anbietern nicht immer der Fall, doch auch hier kann man manch gutes Schnäppchen schießen. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, kann sich auch ein neues Fahrrad kaufen. So findet man schneller etwas, das den eigenen Ansprüchen genügt. Die meisten neuen Räder haben den großen Vorteil, dass in ihnen serienmäßig Nabendynamos eingebaut sind, die heller sind als herkömmliche Modelle und zudem etwas Energie speichern, sodass die Glühlampen auch im Stand noch einige Zeit leuchten.
Welches Fahrrad darf es denn sein?
Ob ihr nun ein gebrauchtes oder ein nagelneues Fahrrad kauft: Überlegt euch vorher, welchen Radtyp ihr braucht. Heute gibt es schließlich für jeden Bedarf und jedes Terrain hochspezialisierte Radtypen, die in einer anderen Umgebung und sonstigen Umständen, unpraktisch sein können. Für die Stadt sind Damenräder oder Trekkingbikes bzw. Cityräder besser geeignet als sportliche Fahrräder, die oft eine gewisse Erfahrung voraussetzen. Bevor man z.B. mit einem Rennrad durch die Straßen rast, sollte man schon etwas Erfahrung mit den dünnen Laufrädern haben, da sie sich nur all zu leicht zwischen Straßenbahnschienen einklemmen und man sich auch ganz einfach einen Achter einfährt, wenn man vom Bordstein springt.
Das klassische Damenrad hat einen sehr tiefen Einstieg. Darum läuft man nicht jedes mal Gefahr jemanden mit dem Bein in den Magen zu treten, wenn man selbiges über den Sattel schwingt. Stattdessen kann man bequem aufsteigen. Die Fahrradhersteller hatten den Rahmen aber ursprünglich nicht zur Verbesserung des Komforts so konstruiert. Da Hosen tragende Frauen früher nur selten anzutreffen waren, brauchte man ein Rad, das man auch mit einem Rock fahren konnte. An besonders alten Modellen sieht man am Hinterrad noch einen Rockschutz befestigt, der verhindern sollte, dass sich das Kleidungsstück in den Speichen verfängt. Wenn man also oft Röcke trägt, ist dieses Rad perfekt. Einen Haken gibt es dabei allerdings: Je tiefer das Oberrohr, desto wackeliger wird das Rad in seinem Fahrverhalten. Da Damenräder den wunderbar leichten Einstig haben, ist ihr Oberrohr immer sehr tief oder auch gar nicht vorhanden. Es gibt aber auch etwas sportlichere Damenräder, bei denen das Oberrohr etwa in der Mitte des Sattelrohrs verläuft.
Das typische Herrenrad oder auch Trekkingrad schaut recht gewöhnlich aus, hat aber alles, was ein Fahrrad braucht. Schutzbleche, Licht, Gepäckträger. Für die Stadt und sogar Touren aufs Land und durch den Wald, ist es geeignet und ein zuverlässiger Begleiter. Das Crossrad ist eine abgespeckte Version des Trekkingrads. Ihm fehlen die Schutzbleche, das Licht und auch der Gepäckträger. Dafür gibt es bei diesen Modellen immer eine Federgabel, um auch mal über etwas holprige Waldwege fahren zu können. Für die Stadt ist eine Federung aber nicht nötig, da wir heute das Glück haben, auf asphaltierten Straßen fahren zu können. Kopfsteinpflaster ist eher die Ausnahme. Egal ob Cross-, Damen- oder Trekkingrad: Kauft man sich ein Rad mit Federgabel, bringt dies den Vorteil mit sich, dass die Felgen geschont werden, da die Gabel Schläge abdämpft. Fährt man aber mit so einer Federgabel einen Berg hinauf, wird man schnell feststellen, dass es viel anstrengender ist als mit einer Starrgabel. Darum haben gute Federgabeln auch immer einen sogenannten "lockout", einen Hebel mit dem man die Federung ausstellen kann, was die Bergauffahrt erleichtert und auch in der Stadt für mehr Geschwindigkeit sorgt.
Naben- oder Kettenschaltung?
Die Hauptunterschiede zwischen Rädern in verschiedenen Preislagen, findet man oft bei der Schaltung. Die beiden Schaltsysteme, die am häufigsten verbaut werden, heißen Kettenschaltung und Nabenschaltung. Letztere ist die ältere Version und hat dementsprechend oft auch weniger Gänge. Möchtet ihr unbedingt eine Nabenschaltung haben, die mehr als 7 Gänge hat, wird das Rad dadurch deutlich teurer. Die Kettenschaltungen werden nicht nur häufiger verbaut, sie sind auch bei einer höheren Gangzahl billiger. Das liegt daran, dass die Nabenschaltung (wie der Name ahnen lässt) direkt in der Nabe verbaut ist und somit möglichst wenig Platz einnehmen soll. Bei 14 Gängen ist dann aber endgültig Schluss. Mehr bekommt man derzeit nicht in eine Nabe. Doch mehr als acht Gänge braucht man in der Stadt auch kaum. Viele Leute kaufen sich Räder mit 30 Gängen und nutzen die Schaltung dann nur sehr selten. Die Nabenschaltung ist somit nicht nur ausreichend, sondern bietet außerdem den Vorteil, dass sie nicht so leicht verdreckt wie eine Kettenschaltung, die ja außen am Rad montiert ist. Das ist aber Geschmackssache und bevor man sich für eine Variante entscheidet, sollte man beide erst einmal gründlich testen und sich vor Ort vom Fahrradhändler beraten lassen.
Doch nicht nur die Schaltung, sondern auch die Wahl der Gabel hat einen Einfluss auf den Preis. Weiter oben habe ich das schon angesprochen. Eine Federgabel braucht man in der Stadt nicht zwingend und wenn man doch eine haben möchte, sollte man etwas mehr Geld dafür ausgeben. Eine Starrgabel ist fast immer billiger und leichter.
Generell gilt: Kaufe ein Fahrrad, welches zu dir passt und deinen Ansprüchen genügt – nicht weil es gut aussieht oder gerade das billigste ist. Von Rädern aus dem Baumarkt oder von anderen fachfremden Händlern würde ich eher abraten. Hier findet man leider nur all zu oft sehr schlechtes Material, was sich gerade bei den Verschleißteilen bemerkbar macht. Hinzu kommt, dass man bei einem Händler nicht selten zum gleichen Preis ein ähnliches, wenn nicht gar besseres Rad kaufen kann.
Nürnberg und so wünscht euch viel Erfolg beim Fahrrad kaufen.