Willkommen bei Bevaulin: Die vergessene Tanke an der Bucher Straße
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Boris Leuthold und Sebastian Gulden und Stefan Schwach
Tanken am Straßenrand mit Bedienung vom Tankwart – vor rund 80 Jahren war das an der Kreuzung Bucher und Rieterstraße in Nürnberg noch möglich. Das Tankwärterhäuschen und seine imposante Gründerzeitkulisse sind bis heute geblieben.
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Sie haben noch nie bei Bevaulin getankt? Damit sind Sie nicht allein, denn eher wenige werden sich an die Zeiten erinnern, als Aral noch unter diesem Namen (abgeleitet von Benzol-Vereinigung) firmierte. Auch an der Ecke Bucher und Rieterstraße im Nürnberger Stadtteil St. Johannis betrieb das Unternehmen um 1936 eine Tankstelle. An der bedeutenden Ausfallstraße war stets mit Kundschaft zu rechnen. Eine eigene Tankbucht gab es nicht – die Fahrzeuge hielten einfach am Straßenrand und wurden dort betankt. Wer mochte, konnte sich nebenan im Tankwärterhäuschen mit Motoröl und Reisebedarf eindecken. Wem der Schädel von der langen Fahrt oder vom damals noch allgegenwärtigen Kopfsteinpflaster dröhnte, bekam in der neu eröffneten Burg-Apotheke an der Rieterstraße (im Mittelgrund links) ein paar Tabletten.
Die Zapfsäule im Vordergrund links, hergestellt von der Salzkotten GmbH, unterscheidet sich deutlich von heutigen Modellen: Sie war abschließbar. Selbstbedienung war damals noch Fehlanzeige, schon deshalb, weil die Bedienung der Anlage gewisser Vorkenntnisse bedurfte. Zudem gab es noch keine Überwachungskameras, die außerhalb der Öffnungszeiten Treibstoffdiebe hätten abschrecken können.
Zapfsäule und Tankstelle sind heute verschwunden. Der rege Verkehr auf der Bucher Straße und die modernen Sicherheitsbestimmungen ließen es auch gar nicht mehr zu, dass an dieser Stelle direkt am Straßenrand getankt würde. Ohnehin hat man die Bucher Straße nach dem Krieg wegen des hohen Verkehrsaufkommens verbreitern müssen. Erhalten geblieben ist nur das Tankwärterhäuschen mit seinen schmucken Arkaden zur Straßenseite. Seit 2013 befindet sich darin der Laden Holla, zwei Waldfeen, der handgemachte Kleidung, Taschen, Accessoires und vieles mehr anbietet.
Die Burg-Apotheke gibt es immer noch. Das prächtige Eckhaus im Nürnberger Stil (Baujahr 1903), in dem sie sich befindet, hat den Zweiten Weltkrieg gut überstanden. Das Erdgeschoss hat man später durch große Schaufenster verändert. Das auf dem Vorher-nachher-Bild rechts angeschnittene Haus mit der Sparkasse im Erdgeschoss gehört übrigens zu den ersten Prachtbauten, die der Bucher Straße weltstädtischen Flair verleihen sollten. Errichtet hat es Maurermeister Georg Birkmann in den Jahren 1886–1887.
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