Ausflugstipp für den September: Die Weinregion Castell
Aktualisiert am 04. Februar 2019 von Lisa Schürmann
Trotz Hochsommer-Feelings – die dritte Jahreszeit hat begonnen: Neben dem ersten bunten Herbstlaub und immer kürzeren Tagen zeugen davon auch die Weinfeste im benachbarten Unterfranken. Besonders schön ist es rund um das Dorf Castell.
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Farben und Geschmack des bevorstehenden Altweibersommers lassen sich im Dorf Castell genießen. Der Weinort am Rande des Steigerwaldes ist noch heute Stammsitz der Fürsten zu Castell-Castell. Rund anderthalb Stunden dauert die Fahrt von Nürnberg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da es nach der Zugfahrt bis Kitzingen mit Bus bzw. am Wochenende mit dem Sammeltaxi weitergeht, ist eine Tour mit dem Auto (leider) deutlich bequemer.
Um das Örtchen und seine reizvolle Umgebung kennen zu lernen, empfehle ich den Dorfspaziergang mit einer kleinen Wanderung rund um den Schlossberg zu kombinieren. Alle Infos zu Spaziergängen und Wanderrouten gibt es bei der Gemeinde.
Beschaulich, aber viel Sehenswertes
Der erste Eindruck: Klein und sehr beschaulich ist das im Jahre 816 erstmalig erwähnte Dorf Castell. Umso erstaunlicher ist die große Anzahl der sehens- und besuchenswerten Gebäude auf nur wenigen Quadratmetern. Eine Scheune aus dem Jahr 1816 wurde liebevoll restauriert und beherbergt nun ein kleines Museum zur Geschichte des Casteller Weinanbaus. Geöffnet ist die „Museumsscheune“ in den Monaten März bis Oktober von 10 bis 18 Uhr; der Eintritt ist frei. Einen Abstecher wert sind auch die in den 1780ern erbaute Kirche St. Johannis und natürlich das barocke Schloss samt Gartenanlage.
Wer sich nach der gut 60 Minuten langen Runde durchs Dorf stärken mag, der findet in Castell zahlreiche Gasthöfe. Etwas teurer ist es im „Weinstall“, aber die frische, fränkische Küche schmeckt einfach hervorragend und ist es wert. Besonders stimmungsvoll ist es im Freien unter den Weinranken zu sitzen und ein kühles Glas einheimischen Weißweins oder selbst gemachten Traubensaftes zu probieren.
“Der Herbst ist der Frühling des Winters”
Gut gestärkt geht es dann – vorbei an den letzten fürstlichen Gebäuden – in die Weinberge. Rund 80 Hektar Reben werden in Castell angebaut. „Der Herbst ist der Frühling des Winters“, soll einst der französische Maler de Toulouse-Lautrec gesagt haben. Die Schönheiten des Herbstes lassen sich auf der schönen „Wanderung um den Schlossberg“ genießen. Es geht rund zweieinhalb Kilometer gemütlich durch Weinberge und ein Wäldchen, vorbei an Obstwiesen und mit weiten Ausblicken auf die Umgebung.
Eine gute Gelegenheit, den „goldenen Früh-Herbst“ in Castell und Umgebung zu erleben, bietet sich am Sonntag, den 11. September 2016. Zum Ausklang des Sommers findet dann der jährliche Weinwandertag statt. Von 11 bis 19 Uhr in Castell können an fünf Stationen regional Weine verkostet werden. Nachdem der „Weinwandertag“ schon zum elften Mal stattfindet, ist er kein Geheimtipp mehr. Mit zahlreichen anderen Genusswanderern darf also gerechnet werden.