Webmontag – Weltrekordversuch mit Vortragsrahmen

Aktualisiert am 04. Februar 2019 von mit Bildergalerie
Webmontag Franken am 13.10.2014 in der DATEV

Der Webmontag Franken am 13.10.2014 brach sämtliche Rekorde. Mit 400 Gästen war er der größte Webmontag in der Region überhaupt. Foto: © Daniel Bendl / Nürnberg und so

Die DATEV Arena war bis auf den letzten Platz belegt. Nur wenige Gäste hatten ohne Anmeldung die Chance auf einen der begehrten Plätze.

Leider war kein offizieller Juror vom Guinessbuch der Rekorde anwesend und somit konnte auch niemand den ersten Weltrekordversuch in der Disziplin „Vorstellungsrunde einer Unkonferenz“ für das Buch der Rekorde dokumentieren. Das Ergebnis war aber doch weltmeisterlich.

Ganze 21 Minuten dauerte es, bis alle Teilnehmer sich mit Namen und drei Schlagworten vorstellten. Bei 400 Besuchern ergibt das je Teilnehmer also ganze 3,15 Sekunden Zeit sich mit Vorname, Firma und einem Schlagwort den versammelten Webmontag Besuchern vorzustellen oder zumindest deren Neugier zu wecken. Die zufällig ausgesuchten Keywords zeigten, dass wirklich ein großer Teil der Webszene vertreten war: #softwareentwicklung, #wirtschaftsinformatik, #coaching , #webentwickler, #produktmanagement, #internetsüchtig, #hunger, #gutelaune, #dontpanic, #webdesign, #kaffeesatz. Bei der enormen Menge an Teilnehmern war es aber definitiv nicht mehr möglich, sich einzelne interessante Personen zu merken, geschweige denn zu sehen. So musste dann später das gute alte „aufs Namensschild starren“ herhalten, um sich an die ein oder andere Person zu erinnern.

Drei Themen im Fokus

Webmontag Franken Sonnenuntergang

Was für ein Blick. Foto: © Daniel Bendl / Nürnberg und so (cc)

Der Webmontag zur Nürnberg Web Week 2014 begann mit einer Einleitung von Stefan Peter Roos, Ingo Di Bella, Christian Buggisch (DATEV) und Dr. Michael Fraas, der zum Schluss noch die offiziellen Worte für die Stadt Nürnberg sprach. „Nürnberg bekommt sein eigenes Gründerzentrum“ betonte der Wirtschaftsreferent und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Coworking Space Nürnberg. Christian Buggisch – Leiter Corporate Publishing DATEV – begann die Vortragsreihe mit „Und nun auch noch intern?! Social Media im Unternehmenseinsatz“. Inhaltlich eine überraschende Alternative zu vielen anderen Social Media-Vorträgen. Denn hier ging es nicht um Facebook, Twitter, Pinterest & Co., sondernd vielmehr um das soziale Miteinander innerhalb der Nürnberger Genossenschaft. Seit 2013 werden Methoden von Social Media auch zur internen Kommunikation eingesetzt. Ausschlaggebend für diese Aktivitäten waren unter anderem Umfrageergebnisse, nach denen nur noch 15% der Mitarbeiter wirklich motiviert ihre Arbeit verrichten. Der Rest hat entweder innerlich gekündigt oder macht Dienst nach Vorschrift.

Webmontag Franken Christian Buggisch

Christian Buggisch – Leiter Corporate Publishing _DATEV_. Foto: © Daniel Bendl / Nürnberg und so (cc)

Als besonders erfolgreich stellte Christian Buggisch „Nachgefragt“ vor. Über diese Intranet-Anwendung können DATEV-Mitarbeiter – wahlweise auch anonym – Fragen an den Vorstand stellen. Diese werden veröffentlicht und jeder Mitarbeiter kann Fragen bewerten. Je mehr Stimmen eine Frage erhält, desto weiter wandert diese nach oben. Jeweils zum Quartalsende werden die am meisten bewerteten Fragen vom Vorstand beantwortet. Dass dieses Konzept ankommt, belegte Christian mit einigen Statistiken, so erreichte die Aktion über 40.000 Aufrufe durch Mitarbeiter. Übrigens ging die Initiative sogar vorm Vorstand aus.

Industrie 4.0 – mehr als nur ein Buzzword

Webmontag Franken Michael Niqué

Michael Niqué mit seinem Vortrag zum Thema Industrie 4.0. Foto: © Daniel Bendl / Nürnberg und so (cc)

Michael Niqué widmete sich dem Thema Industrie 4.0. Er eröffnete seine Präsentation mit einem Video, das die Einzelfertigung von Schmuckstücken bei Amoonic zeigte. „Individualisierung wird heutzutage immer wichtiger“ betonte der Initiator des FabLab Nürnberg, „heutzutage konkurriert Einzelfertigung mit Serienfertigung“. Industrie 4.0 ist ein Zukunftsprojekt der Bundesregierung und wird daher auch mit 200 Millionen Euro gefördert. Das 4.0 steht hierbei für das Internet der Dinge, denn wenn Web-Technologie in Produktionshallen Einzug hält, verändert sich auch die Art und Weise, wie Maschinen arbeiten.

Unter „Cyber physical systems“ versteht man daher auch Produktionsanlagen, die sich selbst konfigurieren und ständig im Austausch mit anderen sind. Die Kommunikation der Geräte untereinander erfolgt über Schnittstellen bzw. Webservices. Aber genau darin liegt aktuell noch das Problem. Es mangelt an standardisierten Schnittstellen und Datenaustauschformaten. Michael betonte, dass er seine Aufgabe auch darin sieht, die anwesende Webszene mit der Industrie in der Region zusammen zu bringen.

Erfahrener Gründer berichtet

Webmontag Franken Heinz Raufer

Heinz Raufer lieferte einige Tipps für Grübder. Foto: © Daniel Bendl / Nürnberg und so (cc)

Der nächste Vortrag von Heinz Raufer war eher eine informative Vita, als eine Präsentation zu einem bestimmten Thema. Zwar ging er auf ideale Bedingenungen für Startups ein, startete aber erst mit seinen zahlreichen Unternehmen, die er seit 1995 gründete. Angefangen mit einem Systemhaus über atrada, das 2001 an T-Online verkauft wurde. Aus diesem Verkauf heraus gründete er hotel.de, das 2011 an die HRS Gruppe verkauft wurde. Aktuell ist sein Thema eine Fernbus-Suchmaschine namens CheckMyBus. Bei CheckMyBus liegt der Fokus ganz klar auf der europäischen Marktführerschaft. Diese zu erlangen ist das Ziel der Fernbus-Suchmaschine in den kommenden Jahren. Zum Schluss gab Heinz Raufer noch allen Gründern und zukünftigen Gründern zwei wichtige Tipps mit auf den Weg: „Ihr solltet schnell gründen – von der Idee zum Startup sollten nur wenige Monate vergehen!“ und „Investoren lieben zweistellige Wachstumsraten in einer Branche“.

Startups lieferten ein Update

Im Anschluss hatten ausgesuchte Startups der Region die Möglichkeit, die Besucher über ihren aktuellen Stand zu informieren. Die Frage „Was hat sich in den letzten Monaten verändert?“ galt es für My Oma, streetspotr und unicoach zu beantworten. Den Anfang machte My Oma, die bereits 18 Strickkreise in ganz Deutschland initiiert haben und sogar drei weitere in Österreich. Der Shop wurde um Produkte rund ums Stricken ausgebaut und seit kurzem gibt es sogar ein „My Oma Blog“. Mehr über My Oma könnt ihr auch in unserem Update zu My Oma nachlesen. streetspotr nutzte die Zeit, um noch einmal auf die Geschäftsidee hinzuweisen und erklärte die Funktionsweise am Beispiel einer Paulaner Promo-Aktion im Einzelhandel. unicoach ist stolz darauf, dass 70% der Studenten der Uni Erlangen-Nürnberg ihr Online-Tool nutzen. Zukünftig wird unicoach zu einem Wissensportal ausgebaut und ein Expertenpool soll Fragen der Studenten zuverlässig beantworten.

Der nächste Webmontag Franken wird am 2. Februar 2014 bei silbury stattfinden.

Noch vor dem Buffet gab es dann wie üblich zahlreiche Kurzpräsentationen (Pitches), die folgende Projekte nutzten, um für sich und ihr Projekt zu werben:

  • foodtrack.de (Sebastian Metzger) – Alle Food Trucks auf einer Karte – Kooperation mit Food Trucks in Deutschland
  • Dress and Friends (Markus Römer) – Kleiderschrank immer mit dabei
  • studiolution.com (Ralf Ahamer) – Software für Frisöre, Termine können online gebucht werden
  • Content Weekend am 12. Bis 14.12.2014 (Ralph und Andreas) – 48 Stunden Zeit, ein Projekt oder Inhalte umzusetzen
  • Das Buch „hr innovation“ wird am 24.10.2014 veröffentlicht (Dirk Murschal)
  • Das Open-Up-Camp findet am 26.03.2014 bis 28.03.2014 in der Grundig Akademie statt. (Tim Schikora)
  • Tom Richter warb für den starterpitch2015
  • Jörg Kundinger wies auf den Auftakt der Veranstaltungsreihe „Discover me!“ hin, eine internationale Konferenz zum Thema Crowdfunding, die im Frühjahr 2015 in Nürnberg stattfinden wird.
  • Klaus P. Wünsch stellte „Food Trucks in Deutschland“ vor und erzählte etwas zur Idee und der kommenden Android- und iOS-App.
  • Blind Table (Farruch Kouliev) – nie wieder allein in einer fremden Stadt essen gehen.
  • Andreas Fehr klärte zum Weltretter Jam auf, ein weltweites Event zum Zweck, neue Ideen zu entwickeln.
  • Markus Teschner erklärte kurz „the awesome foundation“ – Neue Projekte und Ideen können bis zum 1. November eingereicht werden.
  • Zum Schluss wurde noch auf einige Events der Nürnberg Web Week hingewiesen

Der größte Webmontag Nürnberg ging mit einem sehr üppigen Buffet zu Ende. Zahlreiche Speisen warteten auf Hungrige und Genießer. Vielen Dank auch an den Gastgeber DATEV, der mit diesem kulinarischen Aufgebot einen neuen Meilenstein für zukünftige Veranstalter gesetzt hat.

Bilder vom Web Montag Franken 2014 bei der DATEV

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