Foodcamp Nürnberg – Kimchi oder Burger, das war hier die Frage
Aktualisiert am 06. April 2015 von Markus Wolf
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Das erste Chefkoch.de Foodcamp Nürnberg war ein ereignisreiches Event. Kimchi und Spitzen-Burger gab es mittags und dazwischen zahlreiche Sessions. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so
Die zwei Highlights auf dem von Chefkoch.de veranstalteten Foodcamp Nürnberg waren sicherlich die beiden „Hands-on“ Sessions von Lauren Lee, auch bekannt als Fräulein Kimchi und Sebastian Wolf und mir (Markus Wolf) von den Burger-Nerds.
Kimchi war als vegetarische Alternative zu den Burgern gedacht. Mit dieser traditionellen koreanischen Zubereitung von Gemüse durch Milchsäuregärung sollte früher das Vitamin C für den Winter haltbar gemacht werden. In Korea gehört Kimchi zu jeder Mahlzeit und es schmeckt auch noch besonders lecker, wovon sich die Teilnehmer überzeugen konnten.
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Leckeres Kimchi von Teilnehmern selbst gemacht. Foto: © Uwe Spitzmüller / highfoodality.com
Dazu gab es selbstgemachte Käsespätzle. Einige Meter weiter, in der Showküche von AEG, bereiteten die Burger-Nerds ihre Spitzenburger zu. Die Teilnehmer des Foodcamps konnten sich aktiv daran beteiligen: Fleisch formen, Gemüse schneiden, Soße zubereiten, Speck anbraten oder Käse schneiden. Nach diesen Vorarbeiten ging es mit dem eigentlichen “Burgerbauen” los. Das Fleisch brutzelte auf der Grillplatte und Sebastian (Burger-Nerd) setzte das in die Praxis um, was vorher theoretisch erklärt worden war. Kaum war der erste Burger fertig, ging es Schlag auf Schlag so lange bis alle Hungrigen und Neugierigen ihre Burger genossen hatten.
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Die Burger-Nerd-Buns waren perfekt! Foto: © Uwe Spitzmüller / highfoodality.com
Während der ausgedehnten Mittagspause sendete KochblogRadio live und sprach mit vielen foodbegeisterten Gästen. Danach ging es in den Räumen von AEG / Elektrolux mit den Sessions weiter.
Eines der Themen war „Foodsharing“. Valentin Thurn berichtete, dass allein in Deutschland jährlich schätzungsweise mehr als 15 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. Der größte Teil dieser Lebensmittel ist aber noch genießbar und sollte daher eigentlich nicht auf diese Weise entsorgt werden. Ein achtsamerer Umgang mit Nahrungsmittel wäre deshalb die bessere Lösung. Dem Regisseur Valentin Thurn und seiner Dokumentation "Taste the Waste" ist es zu verdanken, dass diese Problematik auch uns bewusst gemacht wurde.
Lebensmittel für 20 Mio Euro weg
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Bei Uwes Präsentation ging es um Fotografie und die richtige Ausleuchtung. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)
Aufgrund der Brisanz dieses Films entstand die Idee zu Foodsharing.de. Diese Online-Plattform soll der Lebensmittelverschwendung entgegen wirken. In ganz Deutschland bildeten sich Gruppen und ständig kommen neue hinzu, die als FAIRteiler in den Städten unterwegs sind. Dabei spielt nicht nur das Verteilen der geretteten Lebensmittel eine entscheidende Rolle. Auch die Bildungsarbeit in den Schulen und gegenüber Unternehmen kommt nicht zu kurz.
Eine sehr gut besuchte Session am späten Nachmittag war „Stylen, shooten, bearbeiten und warm essen“. Uwe Stpitzmüller von highfoodality.com erklärte nicht nur wie er zu seinen fantastischen Bildern kommt, sondern legte auch gleich los und machte Fotos für seinen nächsten Blogbeitrag: Kokos Zimt Granola mit Nüssen und Cranberrys. Dabei ist ihm wichtig, dass das, was er fotografiert, auch genauso gegessen werden kann. Deshalb kommen weder Haarspray noch andere Mittel für die Optik zum Einsatz.
gegessen werden“ (Uwe Spitzmüller)
Wichtig für jeden, der sich mit dem Thema Fotografie beschäftigt: Man sollte sich mit Blende, Belichtungszeit und ISO auseinandersetzen. Ohne Kenntnisse dieser Grundlagen ist gutes Fotografieren nicht möglich. Wer sich zumindest grundlegend damit vertraut machen möchte, findet in dem Video „Grundlagen: Blende, Belichtungszeit, ISO“ einen guten Einstieg. Neben der Technik spielt aber auch das Arrangieren der Gerichte eine entscheidende Rolle. Ein weißes Brett genügt und mit dem passenden Licht und einem variablen Blitz – niemals frontal – können die Gerichte gut inszeniert werden. Wer möchte kann noch die ein oder anderen Schattenpartien mit Aufhellern bearbeiten. Nach dem Foto – natürlich im RAW-Format – wird das Material bearbeitet. Dazu nutzt Uwe Lightroom von Adobe. Es geht natürlich auch Photoshop, aber dort, so meinte er, sind die Funktionen bedeutend komplizierter angeordnet und für den Einstieg weniger verständlich. Am Rechner entstehen schließlich die unverkennbaren Bildproduktionen für die highfoodality.com so bekannt ist. Wer mehr über die Technik hinter den Fotos von Uwe und highfoodality wissen möchte, kann seinen Artikel: „Ein Blick hinter die Fotografie-Kulissen – Mein Equipment“ lesen. Auf dem Foodcamp war er mit seiner Canon EOS 5D Mark III, dem Objektiv Canon EF 24-70mm f/2.8L dem Blitz Canon Speedlite 430EX, Reflektor: Delamax, Faltreflektor mit 107cm Durchmesser und einer Profi Fotostudio Studioleuchte unterwegs. Die Holzplatte stammt vom Baumarkt und wurde weiß gestrichen.
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Grundlagen Burgerbau oder Lebensmittelverschwendung – Sessions auf dem Foodcamp Nürnberg. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)
Am Ende des Foodcamps Nürnberg gestattete Chefkoch.de in Person von Karin Krubeck (bonngehtessen.de) allen noch einen Schulterblick hinter die Kulissen und zeigte, was in der Zukunft geplant ist. Neue Konzepte wurden vorgestellt, die den Communitygedanken des Portals unterstützen. Die grafisch stark verbesserten Designs machten einen sehr frischen und modernen Eindruck. Das anschließende Feedback wurde mit der Frage eingeleitet: „Wie nutzt ihr eigentlich Chefkoch.de“. Das sehr unterschiedliche Feedback gab Karin den Anlass, bei dem ein oder anderen Thema nachzuhaken. Wir sind gespannt, was Chefkoch.de daraus macht.
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Ein kleiner Ausschnitt vom LIve-Stuio von FoodblogRadio.de. Foto: © Markus Wolf / Nürnberg und so (cc)
Auf dem Foodcamp Nürnberg gab es noch weitere Sessions, wie die von Christian Mittermeier, gebürtiger Mittelfranke und ehemaliger Sternekoch, der alles zum Thema Vakuum-Garen (SousVide) erklärte. Was man unter Foodpairing versteht wurde nicht nur in der Burgersession, sondern auch von Christian erläutert, der auf das Thema Schlüsselaromen von Lebensmitteln näher einging – Probieren inklusive. Auch Patrick Hahnel, Geschäftsführer von Spice for Life, berichtete von seinen Reisen rund um den Globus und seiner Suche nach dem besonderen Pfeffer.
Zum Schluss bekamen alle Teilnehmer noch ein „Goody-Bag“ mit nach Hause, in das die Veranstalter und Sessiongeber Infomaterial und Probierportionen gelegt hatten. Von AEG gab es sogar einen Stabmixer und Schanzenbräu steuerte noch eine Kleinigkeit zur Entspannung in Form eines kleinen, roten 33ml Fläschchens mit Inhalt bei.
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Bei dem Foto ist der Mund zu sehr beschäftigt, den Speichel hinunter zu schlucken, als offen zu bleiben. Foto: © Uwe Spitzmüller / highfoodality.com
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