Ulrich Maly in Podcast-Sendung No. 20
Sendung No. 20, veröffentlicht am 06. März 2014 von Nürnberg und so / Google+
Ulrich Maly, ist aktuell Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und glaubt fest an den Deutschen Meistertitel für den 1. FC Nürnberg.
Heute sind wir in Nürnberg und schauen unserem Gesprächspartner beim Regieren über die Schulter. Unser Gast hat während seines Studiums in einer italienischen Weinhandlung gearbeitet, ist Träger des Nationalen französischen Verdienstordens und man hat gute Chancen ihm beim Bergwandern in den Dolomiten oder beim Joggen am alten Kanal zu begegnen. Hier ist der Mann, der fest an den Deutschen Meistertitel für den 1. FC Nürnberg glaubt, der Oberbürgermeister von Nürnberg. Herzlich Willkommen, Dr. Ulrich Maly.
Mit Parkplätzen und unseren Podcast-Sendungen ist das immer so eine Sache. Von "allein auf weiter Flur" bis "Ohh, ein Strafzettel" war schon alles dabei. Nun haben wir uns im Vorfeld zu Sendung No. 20 das erste mal für einen Parkplatz angemeldet. Dort, wo große schwarze Limousinen im Verborgenen aufgereiht stehen, luden wir aus einem weißen Kleinwagen Kisten voller Podcast-Technik: im wunderschönen Innenhof des Nürnberger Rathauses.
Mit Blick auf Sebalduskirche und Burgstraße direkt an der Ecke Theresienstraße hat Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly sein großes helles Büro. Nach dem Empfang durch eine seiner Assistentinnen bauten wir am runden Besprechungstisch Mikrofone, Mischpult & Co. auf. Da der Terminkalender des Nürnberger Stadtoberhauptes kaum Freiräume lässt, fand die Sendung unter etwas anderen Voraussetzungen wie üblich statt. Plaudern wir in der Regel locker und entspannt vor den eigenlichen Podcast-Aufzeichnungen mit unseren Gästen, war im Rathaus Nürnberg der Ablauf minutiös geplant. Eine Stunde und 15 Minuten für Aufbau, Aufzeichnung und Abbau war der zur Verfügung stehende Zeitrahmen.
Punkt 11 Uhr begrüßte uns Ulrich Maly und los ging es. Da Ulrich Maly neben dem Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg auch Mitglied des Aufsichtsrates vom 1. FCN ist, sprachen wir natürlich zu Beginn über den Club. Trotz vieler Auf und Abs und leidgeprüfter Fans ist der Club Aushängeschild nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Region. Das gipfelte mit dem Pokalsieg im Jahr 2007, setzt sich aber auch mit der reinen Präsenz in der 1. Bundesliga fort. Beim Thema Außenwirkung waren wir auch schon bei einem der Kernpunkte unseres Interesses bzw. Ziele angelangt: Die Ausstrahlungs- und Anziehungskraft der Region Nürnberg zu stärken und zu zeigen, dass es lohnenswert ist hier zu leben und zu arbeiten. Dass dieser Wunsch und Anspruch mit dem Bewusstsein der Menschen im Rest der Republik nicht immer einher geht, daran gilt es zu arbeiten.
Auch ein Faktor, welcher zur positiven Wahrnehmung der Stadt Nürnberg nach außen beiträgt, sind die verschiedenen Aktivitäten in der Menschenrechtsarbeit. Straße der Menschenrechte, Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis und viele weitere Aktionen und Projekte leisten ihren Anteil an dem weit über Deutschland hinaus strahlenden positiven Bildes. Oberbürgermeister Maly war es wichtig zu unterstreichen, dass die Nürnberger Menschenrechtsarbeit "nicht der Versuch ist, irgendwelche Teile der Nazi-Vergangenheit zum Verschwinden zu bringen". Im Gegensatz zum Karlspreis in Aachen werden beim Nürnberger Menschenrechtspreis keine "gekrönten Häupter und bekannte Menschen" geehrt, sondern ihn bekommen "Unbekannte oder Aktivisten vor Ort, um das Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit bewusst darauf zu lenken".
Als nächstes unterhielten wir uns mit Ulrich Maly über seine Arbeit als Präsident des Deutschen Städtetages. "Als Oberbürgermeister sollte man ein Position im Präsidium unbedingt anstreben, da man dadurch deutlich näher an den Gesetzgebungsverfahren des Bundes dran ist, weil man Referentenentwürfe kennen lernt, lange bevor das Parlament sie sieht." Die Position als Sprecher dieser städtischen Vertreter ist insofern wichtig, dass man die kommunalen Interessen entsprechend formulieren kann und "das nützt damit auch der Stadt Nürnberg". Über die innerdeutsche städteparternschaftliche Zusammenarbeit sprachen wir mit dem Oberbürgermeister auch über den internationalen Austausch mit den Nürnberger Partnerstädten.
Nicht vieles bewegt die Nürnberger und viele Menschen in der Region so sehr wie das Quelle-Gelände. Sieht man sich die Berichte der letzten Monate an, werden einem die Tragweite dieses Projektes und damit die Chancen aber auch Risiken bewusst. Von einem Leerstand des Quelle-Gebäudes zu sprechen, da wird man der vielfältigen vorrangig kreativ geprägten Nutzung bzw. Mietern nicht gerecht. Die Quelle ist kein totes Objekt, in der Quelle sprießt an vielen Stellen Beachtenswertes heran. Das sieht grundsätzlich auch OB Maly nicht anders. Er betont aber auch die anstehenden Herausforderungen. Hier einen "Mix zu schaffen, bei dem der Funke überspringt und nicht einen zufälligen Mix", darin liegen seiner Meinung nach die Hauptaufgaben der kommenden Zeit. Man muss sich eigentlich nur an den Entwicklungen auf der anderen Straßenseite – dem AEG-Areal – orientieren, um aus den Visionen für Quelle ein erfolgsversprechendes Projekt entstehen zu lassen. Sicherlich spielen hier andere Dinge, wie z.B. Wohnbebauung, eine Rolle, aber auch das kann gelingen.
Persönlich liegt uns auch die Nürnberger Startup-Szene am Herzen. Wann immer es möglich ist, versuchen wir hier Neues aufzuschnappen und entsprechend zu begleiten. So haben wir selbstverständlich auch mit Ulrich Maly im Verlauf der weiteren Sendung über dieses Thema gesprochen. Auch das Erfolgskonzept der mobilen Bürgerversammlungen sowie die Entwicklung bestimmter Verkehrsgroßprojekte folgten als weiterere Gesprächspunkte.
Für uns war es ein wunderbar kurzweiliges und offenes Gespräch, das uns einen schönen Einblick in den Alltag des Nürnberger Oberbürgermeisters vermittelt hat. Unserem Anspruch, Parteipolitik außen vor zu lassen, aber sich trotzdem ungezwungen über politische und Stadt sowie Region betreffende Themen unterhalten zu können, ist diese Sendung in jedem Fall gerecht geworden. Ulrich Maly wünschen wir bei der Umsetzung seiner Visionen und Ideen, die zum Wohle der Stadt und seiner Bürger sind, viel Erfolg.
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